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Neue Presse Hannover: Foodwatch-Chef Bode attackiert Politik:Hoffnungslos abhängig von der Finanzindustrie"

Geschrieben am 19-10-2011

Hannover (ots) - Nach dem Vorwurf an die Investmentbanken, deren
Finanzprodukte für Rohstoffbörsen seien mitschuldig an den weltweiten
Hungersnöten, attackiert die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch
auch die Politik. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode sagte der
"Neuen Presse" (Mittwochsausgabe) aus Hannover, die Rohstoffbörsen
seien ein wichtiger Teil des völlig außer Rand und Band geratenen
Finanzsektors. "Die Investmentbanken haben schon 2008 die
Weltwirtschaft vor die Wand gefahren, die Politik ist hoffnungslos
abhängig von der Finanzindustrie, agiert als ihr Dienstleister und
macht nichts ohne deren Einverständnis." Bode fügte hinzu: "Was wir
erleben, ist eine Tragödie: Die Steuerungsfähigkeit des Staates ist
außer Kraft gesetzt. Ein Staatsversagen, ein Versagen demokratischer
Prozesse." Bundeskanzlerin Angela Merkel müsste das Thema zur
Chefsache machen. Bode kritisierte in dem Zusammenhang auch
Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU). "Im Januar sagte sie noch,
dass es nicht sein könne, dass mit Nahrungsmitteln spekuliert wird.
Heute ist sie wieder eingeknickt." Als Grund für diesen Rückzieher
vermutete Bode, dass die großen Rohstoffexportnationen und die
Bauernlobby "durchweg daran interessiert sind, dass die Preise nach
oben getrieben werden, weil ihre Erzeugerklientel daran verdient".

Wetten auf Lebensmittel an den Börsen sollten nach Ansicht des
Verbraucherschützers grundsätzlich verboten werden. "Man kann im
Kasino wetten, da schädigt man im schlechtesten Falle nur sich
selbst. Aber die Börsen sind kein geschlossenes Kasino." Die Wetten
führten zu künstlichen Preissteigerungen, denn Preise würden steigen,
obwohl sie nichts mit schlechten Ernten zu tun hätten. Bode sagte:
"In den letzten Jahren sind 40 Millionen Menschen neu unter die
Hungergrenze aufgrund der Preissteigerungen gefallen. Nach
verschiedenen Untersuchungen wurden diese Preissteigerungen zu einem
wesentlichen Teil auf Spekulationen zurückgeführt."



Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de


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