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NABU zu EU-Agrarreform: Überfälliger Kurswechsel mit gravierenden Schönheitsfehlern

Geschrieben am 12-10-2011

Berlin/Brüssel (ots) - Tschimpke: Ministerin Aigner muss
EU-Agrarpolitik verbessern statt verwässern Der NABU hat die heute
vorgelegten Gesetzesvorschläge der Europäischen Kommission zur Reform
der EU-Agrarpolitik als überfälligen Kurswechsel mit gravierenden
Schönheitsfehlern bezeichnet. "Die Kommission will die
EU-Agrarsubventionen endlich stärker an Auflagen für den Umwelt- und
Klimaschutz binden, bleibt dabei allerdings auf halbem Weg stecken",
kritisiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Sehr positiv bewertet der
NABU den Kommissions-Vorschlag, dass Landwirte künftig auf mindestens
7 Prozent ihrer Fläche ökologische Vorrangflächen wie Buntbrachen,
Blühstreifen oder Hecken anlegen müssten. Damit könne eine dringend
nötige "ökologische Infrastruktur" in der Agrarlandschaft entwickelt
werden, die einen Beitrag zum Stopp des Artensterbens sowie zum
Schutz von Gewässern und Klima leiste.

Demgegenüber bleibe die Kommission mit ihren Vorschlägen zum
Grünlandschutz sowie zur Fruchtfolge deutlich hinter dem Notwendigen
zurück. So dürfte auch in Zukunft noch auf 70 Prozent der Ackerfläche
eine Kultur wie Mais angebaut werden, was den Trend zur Monokultur
nicht aufhalte. Beim Grünlanderhalt sei sogar ein Rückschritt zu
befürchten, da die Kommission als Referenz dafür das Jahr 2014
vorschlägt. "Wenn dieser Vorschlag der EU-Kommission tatsächlich
Bestand hat, wird 2013 als 'Europäisches Jahr des Grünlandverlustes'
in die Geschichte eingehen", warnt Tschimpke.

Der NABU appellierte an Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner,
das Gesetzespaket als Chance für den ländlichen Raum zu nutzen und
die Umweltauflagen zu verbessern, statt sie zu verwässern. So gelte
es, die ökologischen Vorrangflächen gegen die anhaltende Polemik der
Agrarlobby zu verteidigen. "Die Kopplung der Agrarzahlungen an
anspruchsvolle Umweltauflagen ist längst überfällig und unverzichtbar
für die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft", sagte
Tschimpke. Wenn es in den anstehenden Verhandlungen zwischen
Kommission, Mitgliedstaaten und Europäischem Parlament nicht gelinge,
die EU-Agrarpolitik auf eine nachhaltigere Basis zu stellen, werde
der schädliche Strukturwandel zu Lasten einer vielfältigen
Kulturlandschaft weiter gehen.

Für Rückfragen:

Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. mobil 0172-5966097. Im
Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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