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WAZ: Töten ohne Risiko? Kommentar von Gregor Boldt

Geschrieben am 06-10-2011

Essen (ots) - Einen sauberen Krieg gibt es nicht. Als die USA im
ersten Golfkrieg mit Laser-gelenkten Bomben Bagdad angriffen, hörte
man erstmals von so genannten "chirurgisch genauen Luftschlägen". Ein
militärischer Euphemismus, der die Grausamkeiten und die Auswirkungen
eines Bombardements grotesk verharmlost. Zivile Opfer wird es in
jedem bewaffneten Konflikt geben. Daran werden auch die modernsten
Kampfdrohnen nichts ändern.

Allerdings erlauben sie tatsächlich eine effektivere
Kriegsführung. Bei Drohnenattacken sterben immer noch Unbeteiligte,
aber nicht mehr so viele wie bei konventionellen Bombenangriffen.
Freilich kein Trost für die betroffenen Familien.

Grund zur Sorge bereitet allerdings der risikolose Einsatz der
Drohnen. Da keine eigenen Soldaten gefährdet werden, könnte die
Schwelle, die unbemannten Waffen einzusetzen, immer stärker sinken.
Die USA ziehen sich auch deshalb bis 2014 aus Afghanistan zurück,
weil die Öffentlichkeit es satt hat, nahezu jede Woche neue Gefallene
zu betrauern. Was aber, wenn die gesellschaftliche Kontrolle und ihr
Protest ausfallen, weil es keine eigenen Opfer mehr zu beklagen gibt?



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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