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Neues Deutschland: Gastgeschenk für den Papst

Geschrieben am 22-09-2011

Berlin (ots) - Nun ist er endlich da, der Mann, in dem
Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) »einen der größten Denker
unserer Zeit« sieht. Ein Denker? In der Tat. Der von Joseph Ratzinger
geschätzte Philosoph Martin Heidegger benannte einmal als »Denker«
jene Menschen, »die einen einzigen Gedanken ... zu denken bestimmt
sind«.

Dieser eine Gedanke, den Ratzinger/Benedikt immer und immer wieder
umkreist, ausformt, zergliedert und neu zusammenfügt, ist der Gedanke
von der »Einen heiligen Kirche« - seiner Kirche -, die als letzte
Bastion in einer Welt von Relativismus und Geistesverdunklung Rettung
verheißt. In seiner Bundestagsrede verpackte er diesen Gedanken
durchaus moderat in die Warnung vor einem europäischen
»Positivismus«, der das christliche Erbe und so Natur und Vernunft
bedrohe. Die von Medien und Politik über Monate hochgeschraubten
Erwartungen, die zuletzt in dem bescheidenen Wunsch nach Zulassung
wiederverheirateter geschiedener Katholiken zur Kommunion
kulminierten, erfüllte der Papst indes nicht. Doch man wird weiter
bis zum Abflug am Sonntag auf ein Signal hoffen.

Sei's drum! Das wichtigste Signal kam ohnehin am Vortag der Visite
von Kanzlerin Merkel, die Forderungen nach Abschaffung der
Staatsleistungen sowie Änderungen am Staatskirchenrecht strikt
ablehnte. Was weitere Milliardensubventionen für die katholische (und
die evangelische) Kirche sichert. Ein nobles Gastgeschenk. Ohne jede
Vorbedingung.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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