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Neue OZ: Kommentar zu Westerwelle

Geschrieben am 26-08-2011

Osnabrück (ots) - Am seidenen Faden

Das Schicksal Guido Westerwelles hängt am seidenen Faden. Seit er
den FDP-Vorsitz verlor, ist er Außenminister von Parteichef Röslers
Gnaden. Und auch die Kanzlerin hält ihn wohl nur, um die Erosion von
Schwarz-Gelb nicht noch voranzutreiben. Stark war dieser Chefdiplomat
der Deutschen noch nie. Jetzt verpasst er auch noch die Chance, aus
seinen Fehlern zu lernen.

Kein Hauch von Selbstkritik bei Westerwelle, weil er Deutschland
mit einem entschiedenen "Jein" zum NATO-Einsatz gegen Libyens
Diktator Gaddafi in die Isolation trieb. Keine Korrektur
offenkundiger Fehleinschätzungen der Lage in Nordafrika. Stattdessen
stellt er sich an die Spitze der Bewegung, wenn jetzt - nach über
8000 NATO-Flügen gegen Gaddafis Trutzburgen - das nahende Ende
Gaddafis auf Lob und Erleichterung stößt. Er will am Erfolg
teilhaben, trotz der Irrtümer, denen er unterlag. Die aber sind nicht
so schnell vergessen, wie er offenbar hofft.

Hätte die NATO keine Bomber geschickt, wären Libyens mutige
Rebellen mit Sicherheit nicht mehr am Leben. Das sollte Westerwelle
offen eingestehen, statt jetzt auch noch zu lavieren. Schlimm genug
war, dass sein Kabinettskollege und Verteidigungsminister Thomas de
Maizière mit einem Truppenangebot den Kursschwenk vornahm, der die
Bündnispartner besänftigen sollte. Nun wird sich Deutschland mit
hohen Summen freikaufen müssen. Im Wiederaufbau ist es gut.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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