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Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Rücktritt von Boettichers

Geschrieben am 15-08-2011

Rostock (ots) - Über die moralische Dimension der Affäre mag man
streiten. Strafrechtlich ist von Boetticher offenbar nichts
vorzuwerfen. Politisch bedeutet das Eingeständnis ihres
Hoffnungsträgers neun Monate vor der Landtagswahl für die
Christdemokraten aber den Super-Gau. Ein gestandener Politiker von
fast 40 Jahren hat ein Verhältnis mit einer Minderjährigen - das ist
auch den liberalen Geistern unter den CDU-Stammwählern nicht
zuzumuten. Von Boetticher selbst hatte intensiv an seinem betont
konservativen Image gearbeitet. Es muss aufgesetzt gewesen sein. Denn
die Kieler Parteifreunde hatten am Wochenende alle Mühe, ihrem
Landeschef die Dimension seines Fehltritts bewusst zu machen. Der
Anwalt aus Pinneberg sieht sich eher als Opfer der Medien.
Tatsächlich spricht vieles dafür, dass Parteifreunde die privaten
Details einer großen Boulevardzeitung zugespielt hatten. Zu arrogant
hat sich von Boetticher im eigenen Lager verhalten. Der Kronzprinz
gerierte sich wie ein Sonnenkönig, unterstellte internen Kritikern
unlautere Motive und kommunizierte mangelhaft. Zuletzt hatten seine
Aktivitäten bei Facebook für Empörung in den Kreisverbänden gesorgt.
Statt dort mit der Basis zu diskutieren, schaute sich der Kandidat
lieber eine Mondfinsternis an. Armes Schleswig-Holstein!



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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