(Registrieren)

Fachkräftebedarf: BA verfolgt Doppelstrategie (korrigierte Fassung)

Geschrieben am 19-07-2011

Nürnberg (ots) - Angesichts der aktuellen Berichterstattung in den
Medien tritt die Bundesagentur für Arbeit (BA) dem Eindruck entgegen,
der zunehmende Bedarf an Fachkräften solle vor allem durch das
Anwerben von Arbeitnehmern im Ausland gedeckt werden. Die BA hat
immer betont, dass sie bei der Bekämpfung des aufkommenden
Fachkräftemangels eine Doppelstrategie verfolgt: Aktivierung des
inländischen Potenzials und gezielte Zuwanderung. Das mit Abstand
größte Potenzial liegt dabei im Inland.

In der Broschüre "Perspektive 2025" hat die BA zum ersten Mal für
Deutschland das Problem des Fachkräftemangels umfassend beschrieben
und analysiert. Das Ergebnis: Bis zum Jahr 2025 geht die Zahl der
Menschen, die theoretisch in der Lage sind, einer Arbeit nachzugehen,
in Deutschland um 6,5 Millionen zurück. Damit sinkt auch das Angebot
an Fachkräften. So werden nach Berechnungen des Instituts zur Zukunft
der Arbeit bis 2020 rund 240.000 Ingenieure fehlen.

Dieser demografisch bedingten Entwicklung muss mit allen Mitteln
entgegen gewirkt werden. Die BA hat dafür zehn Handlungsfelder und
die notwendigen Akteure benannt. So geht es zum Beispiel darum, die
Zahl der Schul-, Studien- und Ausbildungsabbrecher zu reduzieren (in
der wesentlichen Verantwortung der Länder, der Universitäten und
Unternehmen) und ältere Menschen und Frauen stärker in das
Erwerbsleben einzubinden. Die BA hat unter anderem für die Förderung
von Geringqualifizierten 600 Millionen Euro pro Jahr bereit gestellt
und für die Begleitung Jugendlicher in den Beruf 180 Millionen Euro.
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) arbeitet die BA im Kooperationsprojekt "Perspektive
Wiedereinstieg" zur Aktivierung von Berufs-Wiedereinsteigerinnen

Selbst wenn es gelingen sollte, alle inländischen Potenziale zu
heben, bleibt jedoch eine Lücke, die nur über die Zuwanderung von
qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland geschlossen werden kann.
Nach Rechnungen der BA geht es um eine Größenordnung von 200.000
Zuwanderern (Familienangehörige mit eingerechnet) pro Jahr. Dabei
stehen ausländische Fachkräfte nicht in Konkurrenz zu hiesigen
Arbeitnehmern. So fehlen beispielsweise schon jetzt objektiv in
Deutschland Ingenieure. Die Nachfrage lässt sich aktuell nicht mit
inländischen Kandidaten decken, zumal sich auch nicht jede am Markt
gefragte Qualifikation beliebig "herbeischulen" lässt.

Die BA hat den gesetzlichen Auftrag, für den Ausgleich am
Arbeitsmarkt zu sorgen. Dazu gehört auch, die Bedürfnisse der
Arbeitgeber zu erkennen und einen Beitrag zu leisten, deren Bedarf an
qualifizierten Fachkräften zu decken. Wenn die BA dazu im Ausland
aktiv wird, dann auch vor dem Hintergrund der weitgehenden
Freizügigkeit für Arbeitnehmer in Europa. Diese politisch gewollte
Entwicklung eines europäischen Arbeitsmarktes kann und darf die BA
nicht ignorieren.

Im Übrigen ist die BA in ihrem Bemühen um ausländische Fachkräfte
nicht allein: Verschiedene Arbeitgeber suchen aktiv vor allem in den
osteuropäischen Staaten nach Arbeitnehmern.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.



Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

343284

weitere Artikel:
  • Der BLL zu der Novelle des Verbraucherinformationsgesetzes: Bundesregierung ignoriert legitime Schutzinteressen der Unternehmen Berlin (ots) - Die Bundesregierung wird mit dem für morgen erwarteten Kabinettsbeschluss den Weg für die parlamentarische Beratung der Novelle des Verbraucherinformationsgesetzes frei machen. Die Lebensmittelwirtschaft bedauert, dass die Bundesregierung die ausführlich erläuterten Bedenken sämtlicher Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft ignoriert und zudem auf eine Erörterung des Referenten-Entwurfes in einer Anhörung verzichtet hat. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf gibt die Bundesregierung das bisher verfolgte Ziel der mehr...

  • Mayer: Hacken ist kein Kavaliersdelikt Berlin (ots) - Heute konnte ein weiterer mutmaßlicher Beteiligter an dem Angriff auf einen Server bei der Bundespolizei festgenommen werden. Dazu erklärt der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Stephan Mayer: "Der schnelle Zugriff der zuständigen Ermittlungsbehörden lässt hoffen, dass der Angriff auf den Server bei der Bundespolizei rasch umfassend aufgeklärt wird. Das rasche Vorgehen der Ermittlungsbehörden macht zudem deutlich, dass es sich bei Angriffen auf staatliche Einrichtungen mehr...

  • EU-Kommission bestätigt Europarechtswidrigkeit des neuen Glücksspielstaatsvertrags Hamburg (ots) - Diskriminierung privater Glücksspielanbieter durch überzogene Vertriebsbeschränkungen und Erlaubnisanforderungen - Umfangreiche Änderungen notwendig - Private Lotterievermittlung muss von bürokratischen Hürden befreit werden Der Deutsche Lottoverband sieht sich durch die Detailed Opinion der EU-Kommission vom 18. Juli 2011 zum Entwurf des neuen Glücksspielstaatsvertrags in seiner Rechtsauffassung vollständig bestätigt. Die EU-Kommission teilt sämtliche Bedenken des Deutschen Lottoverbandes gegen den Entwurf. mehr...

  • Silberhorn: Eurobonds sind ein ökonomischer Irrweg Berlin (ots) - Die Staats- und Regierungschefs der EU beraten am Donnerstag über die Lage in der Eurozone. Dazu erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: "Eurobonds würden eine dauerhafte Schuldenunion in Europa begründen. Die SPD untergräbt mit ihrem Vorschlag das Wesensprinzip der Wirtschafts- und Währungsunion, wonach kein Staat für die Verbindlichkeiten eines anderen haftet. Bei Eurobonds müssten Geberländer wie Deutschland gesamtschuldnerisch für die gesamte Garantiesumme mehr...

  • PHOENIX-LIVE - Aktuelles zum EU-Sondergipfel und zur Euro-Krise - Donnerstag, 21. Juli 2011, 15.00 Uhr Bonn (ots) - PHOENIX bietet in einer dreistündigen Sondersendung am Donnerstag, 21. Juli 2011, ab 15.00 Uhr aktuelle Informationen zum EU-Sondergipfel und zur Euro-Krise. In der Sendung zeigt PHOENIX auch die Diskussionsrunde Havichhorster Gespräche. Unter dem Titel "Sprengt der Euro Europa - Eine gute Finanzverfassung für alle?" diskutiert Michael Hirz mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Prof. Roman Herzog und dem ehemaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Pressekontakt: PHOENIX-Kommunikation Pressestelle Telefon: 0228 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht