(Registrieren)

WAZ: Ein Skandal mit Folgen. Kommentar von Tobias Blasius

Geschrieben am 30-06-2011

Essen (ots) - Die Minderheitsregierung von NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) hat ihre erste schlimme Abstimmungsniederlage
im Landtag kassiert. Ausgerechnet beim milliardenschweren Ringen um
die Zukunft der WestLB. Auch wenn nach stundenlanger Pendeldiplomatie
noch die dringend benötigte Mehrheit für den Umbau der Landesbank
irgendwie herbei verhandelt wurde - die landespolitischen Folgen
dieser parlamentarischen Zitterpartie dürften für Rot-Grün über den
Tag hinaus spürbar bleiben.

Die von Kraft vor einem Jahr postulierte neue "Koalition der
Einladungen" vermochte es nicht, eine sperrige, zuweilen
widersprüchliche, aber in der Sache nicht gar so weit entfernte
CDU-Opposition für ein kraftvolles Ja zum WestLB-Zerschlagungsplan zu
gewinnen. Im Gegenteil, mit dem Bruch einer parlamentarischen
Absprache im Umgang mit kranken Abgeordneten brüskierte die SPD die
Union sogar in beispielloser Weise.

Wie die Minderheitsregierung und die größte Oppositionspartei nach
einem solchen Eklat künftig bei strittigen Themen zusammenfinden
sollen, bleibt ein Rätsel.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft kann dieser landespolitische
Klimasturz vom Donnerstag kaum Recht sein. Zu groß ist die
Abstimmungsnot, wenn die Linkspartei einmal nicht zu Diensten ist.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

340354

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Atomausstieg Halle (ots) - Zugegeben, der Atomausstieg à la Merkel ist nicht optimal. Trotzdem könnte der Atomkonsens auch die überfällige Instandsetzung des Politischen gegenüber der Macht der Wirtschaft markieren. Die große Frage aber ist, ob diese demokratische Modernisierung der Energiepolitik anhält. Zwar sinkt durch das Abschalten der AKW tendenziell der Einfluss der Stromkonzerne, die bisher rund 80 Prozent der Elektrizität produzierten. Aber nun beginnt der Kampf um die richtige Art der Energiewende. Die Politik darf dem Druck der Konzerne mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Streit über Abstimmung zur WestLB Blamage PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Die größte Regierungsfraktion und die größte Oppositionsfraktion im NRW-Landtag haben sich beide bis auf die Knochen blamiert. Erst hielten die Politiker von SPD und CDU salbungsvolle Reden zum Restrukturierungsplan für die WestLB und fabulierten von einer historischen Entscheidung. Dann zeigten beide, als es zum Schwur kam, kleinstes parteipolitisches Karo. Die SPD brach aus Angst vor einer drohenden Niederlage das Fairnessabkommen über einen Ausgleich für wegen Krankheit fehlender Abgeordnete. Aus Wut und Rache mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Europas Steuerpläne Verlagerung SABINE BRENDEL Bielefeld (ots) - Brauchen wir eine EU-Steuer? Diese Frage ist falsch, da sie irreführend ist. Denn sie erweckt den Eindruck, dass die Europäische Union eigenständig Steuern erheben kann. Doch die EU darf das nicht, das dürfen nur Staaten. Mit dem Wort "EU-Steuer" sollte man daher vorsichtig umgehen. Die Frage muss also lauten: Sollen die Staaten der EU vermehrt eigene Einnahmen gewähren? Diejenigen, die darauf mit "Nein!" antworten, fürchten, dass die EU ihrer Kontrolle entgleitet und maßlos zu werden droht. Sie übersehen aber, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: SPD bleibt blass Von den Bundesländern lernen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - SPD-Chef Sigmar Gabriel nutzte die Atom-Debatte für eine scharfe Abrechnung mit Schwarz-Gelb. Reden kann der SPD-Chef. Da saß jeder Hieb. Doch in Wahrheit steht die SPD trotz solch rhetorischer Feuerwerks-Erlebnisse nicht besonders gut da. Opposition ist Mist, befand einst Franz Müntefering. In dieser Zeit wollten die Genossen inhaltliche Dinge klären. Das verläuft schleppend. Und dabei ist die schwarz-gelbe Regierung so angeschlagen, dass ein vorzeitiges Ende zwar unwahrscheinlich, aber nicht völlig auszuschließen mehr...

  • Neue Presse Hannover: Atom-Ausstieg - Noch eine Wende ist nicht drin Kommentar von Petra Rückerl Hannover (ots) - Feiner Anzug, Nerdbrille, Netter-Schwiegersohn-Image, konservativ - die Revolutionäre von heute sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Dass CDU-Umweltminister Norbert Röttgen den aktuellen Atom-Ausstieg als Revolution bezeichnet, dürfte die echten Kämpen aus dem Gorleben-Treck 1979 nach Hannover nicht mal ein müdes Lächeln kosten. Aber geschenkt. Soll er doch seine Revolution haben, solange sie nachhaltig ist. Schwarz-Gelb führt den Ausstiegsbeschluss, der für andere vor ihnen eine Herzensangelegenheit war, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht