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WAZ: Verdrängte Pflegedebatte - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 27-06-2011

Essen (ots) - Über Kindererziehung redet jeder. Der Staat legt
Milliardenprogramme auf, um den Nachholbedarf an Krippenplätzen zu
befriedigen. Gut so. Aber was ist mit der Betreuung von Alten, von
Pflegebedürftigen? Wer hilft, wenn Vater und Mutter die
Heimunterbringung brauchen - oder, öfter noch, die Versorgung zu
Hause? Betroffen sind in beiden Fällen die, die mitten im Berufsleben
stehen. Sie müssen entscheiden, finanzieren, notfalls ihren ganzen
Alltag neu organisieren. Das erfordert fundierte Beratung. Das
Sozialgesetzbuch von 2008 garantiert sie - und sieht dafür die
Pflegestützpunkte überall im Land vor. Dass ausgerechnet dieser Plan
nicht oder nur viel zu langsam vorankommt, dass der staatliche
Fördertopf nicht einmal ausgeschöpft wird: Es ist genau so
kurzsichtig wie das Verdrängen der längst überfälligen Debatten zur
Sicherheit der Renten und der Einnahmen der Pflegeversicherung. Es
deutet darauf hin, dass Politik und Gesellschaft die Härte und die
Vielfalt der Herausforderungen noch nicht verstanden haben, die ein
alterndes Gemeinwesen mit sich bringt. Wenige Junge werden die Stütze
für viele Ältere sein. Sie brauchen ein Hilfsnetz mit privater wie
staatlicher Unterstützung. Pflegestützpunkte sind dafür
unentbehrlich.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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