(Registrieren)

Novellierung Telekommunikationsgesetz im Bereich Notruf behindert schnelle Notfallrettung

Geschrieben am 19-04-2011

Gütersloh (ots) - Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute wenn es
darum geht, Hilfe schnell und effektiv zu gewährleisten und damit
dauerhafte Schädigungen der Gesundheit weitgehend abzuwenden. Die
Deutsche Schlaganfall-Hilfe bewirbt deshalb die einheitliche
Notrufnummer 112 für eine schnelle Alarmierung. In manchen Fällen ist
der Betroffene Schlaganfall-Patient noch selbst in der Lage, einen
Notruf via Mobiltelefon abzusetzen. Eine verbale Kommunikation ist
ihm im Notfall jedoch selten möglich, so dass er seinen momentanen
Aufenthaltsort in der Regel nicht mehr mitteilen kann. In diesen
Fällen ist der Patient darauf angewiesen, dass er von den
Notrufzentralen geortet werden kann.

Auf Initiative der Björn Steiger Stiftung wird ein solches
Ortungsverfahren seit 2006 auf Basis der Funkzellenortung in den
deutschen Notrufzentralen praktiziert. Das Verfahren ist bislang das
einzige, mit dem Mobilfunkteilnehmer geortet werden können.
Allerdings hat die bisherige Funkzellenortung einen Nachteil:
Technisch bedingt können Notrufende nicht punktgenau lokalisiert
werden. Insbesondere in ländlichen Gebieten können Abweichungen zum
eigentlichen Standort von mehreren Kilometern auftreten, was im
Notfall eine zeitaufwändige Suche erforderlich macht.

Abhilfe bietet hier die schon heute in vielen Mobiltelefonen
integrierte GPS-Technik, die bereits in jedem mobilen wie fest
installierten Autonavigationsgerät zum Einsatz kommt. Auf dieser
Basis könnten auch genaue Standortdaten von Mobiltelefonen an
Notfall-Zentralen von Polizei und Feuerwehr übermittelt werden. Diese
technische Möglichkeit ist allerdings auch im novellierten
Telekommunikationsgesetz nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Gemäß dem
vom Kabinett und Bundesrat verabschiedeten Gesetz sowie laut Entwurf
der Technischen Richtlinie Notruf der Bundesnetzagentur ist die
Übermittlung von Standortdaten, die beispielsweise von einem
Mobilfunkgerät geliefert werden, nicht zulässig. Die aktuelle Fassung
des Telekommunikationsgesetzes sieht ausschließlich die ungenaue
Ortung auf Basis der Funkzellenortung vor. Eine Berücksichtigung der
heute verfügbaren modernen Technik zur Ortung von Mobilfunkgeräten,
mit der die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungskräften im Notfall
erheblich verkürzt werden kann, ist nicht vorgesehen.

Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe schließt sich deshalb der Kritik
der Björn Steiger Stiftung an dem novellierten
Telekommunikationsgesetz an und fordert die Politik auf, die
Vorschläge der Björn Steiger Stiftung zur Gesetzesänderung und
Ergänzung im Bereich Notruf im noch laufenden parlamentarischen
Beratungsverfahren zum Gesetzentwurf dringend zu berücksichtigen. Um
eine wirklich effektive und schnelle Hilfeleistung zum Schutz eines
Schlaganfall-Patienten im Notfall zu gewährleisten, ist es notwendig,
den Einsatz der heute verfügbaren modernsten Technik (GPS basierte
Ortungen) entsprechend gesetzlich zu verankern. Die vorliegende
Version des novellierten Telekommunikationsgesetzes greift hier
eindeutig zu kurz und trägt den Erfordernissen eines leistungsfähigen
Rettungssystems in Deutschland nicht angemessen Rechnung.



Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Carl-Miele-Str. 210, 33311 Gütersloh

Mario Leisle
Telefon: 05241 9770-12
Telefax: 05241 816817-12
E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: www.schlaganfall-hilfe.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

327584

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar: Strom Ulm (ots) - Neuer Studien hätte es nicht bedurft, um zu belegen, dass die Energiewende weg von Atom und Kohle hin zu erneuerbaren Quellen hierzulande von der Politik durchgesetzt werden muss und nicht den Konzernen überlassen werden darf. Denn Stromkonzerne streben wie Autokonzerne zuallererst nach Umsatz und Rendite. Und Gewinne lassen sich mit Großkraftwerken eher machen als mit dezentralen, kleinen Einheiten. Zumal Risiken der Atommeiler und Entsorgung des strahlenden Abfalls der Allgemeinheit mit angelastet werden können. Nach mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Ministerpräsident Sachsen-Anhalt Haseloff will sich nicht verbiegen: "Ich versuche zu bleiben wie ich bin" Halle (ots) - Der neue Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff (CDU), will sich von seinem neuen Amt nicht verbiegen lassen. "Ich versuche zu bleiben wie ich bin", sagte Haseloff der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Er müsse sich aber erst einmal daran gewöhnen, "dass meine persönliche Freiheit aus Sicherheitsgründen beschränkt wird". Bisher habe er sich "frei im Land bewegen und auf Menschen zugehen" können. Das solle so weit es geht erhalten bleiben. "Ich will in meiner Regierungszeit zum mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Preise für Strom steigen rasant Nicht überziehen MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Seit Fukushima ist alles anders. Der größte anzunehmende Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk hat selbst in der zuvor kernkraftfreundlichen schwarz-gelben Koalition die Überzeugung geweckt, dass der Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland erheblich beschleunigt werden muss. Dieser politische Wille bringt für die vier großen Energieerzeuger Eon, RWE, Vattenfall und EnBW eine völlig neue Gemengelage mit sich. Der Energiesektor im Industrieland Deutschland steht vor der größten und schnellsten Umstrukturierung mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Verwaltungsgericht stoppt Versammlungsgesetz in Sachsen Die Auseinandersetzung führen PETER GÄRTNER, BERLIN Bielefeld (ots) - Der Gedanke ist zunächst nicht abwegig: Warum sollte man nicht Orte wie die Dresdner Frauenkirche für Demonstrationen sperren? Die rechtsextremen Anmelder verfolgten stets nur ein Ziel: vor den symbolträchtigen Kulissen zu provozieren. Sachsens CDU-FDP-geführte Landesregierung wählte mit dem Versammlungsgesetz diesen Weg, um zu verhindern, dass die hässlichen Bilder von Aufmärschen Rechtsextremer an jedem Gedenktag um die Welt gehen. Doch große Teile der Landtagsopposition aus Linken, SPD und Grünen hielten das mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Libyen Rostock (ots) - Misrata wird stellvertretend für das aufständische Libyen zum Menetekel, zum Warnzeichen für die internationale Gemeinschaft, endlich entschlossen einzugreifen in den eskalierenden Konflikt - humanitär, zeitlich begrenzt unter bewaffnetem Schutz. Das brutale Vorgehen der Gaddafi-Milizen zeigt nämlich, dass sich Herrscherfamilie und Helfershelfer für das letzte Gefecht gerüstet haben. Misrata scheint das finale Schlachtfeld zu sein. Will der Westen ein zweites Sarajevo - einen Massenmord unter den Augen der Vereinten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht