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DVAG-Bevölkerungsumfrage mit TNS Emnid zum Thema Frauen und Beruf: Mehrheit der Bürger gegen gesetzliche Frauenquote / Ein Drittel meint: Politik sollte sich ganz raushalten (mit Bild)

Geschrieben am 18-04-2011

Frankfurt (ots) -

- Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie unbefriedigend
- Flexible Zeiteinteilung im Job das A und O

Ein klares Votum: Trotz verbreiteter Unzufriedenheit über die
bislang geringe Präsenz weiblicher Führungskräfte in deutschen
Unternehmen lehnt die Mehrheit der Bevölkerung eine gesetzliche
Frauenquote ab. Dies zeigt die aktuelle Umfrage der Deutschen
Vermögensberatung (DVAG), in der über 1.000 Personen in
Zusammenarbeit mit dem Sozialforscher Wolfgang Gibowski und dem
Marktforschungsinstitut TNS Emnid zum Thema Frauen und Beruf befragt
wurden.

Mehrheit der Bevölkerung gegen bindende Frauenquote seitens der
Politik

Laut der DVAG-Umfrage von Anfang April 2011 sprechen sich
insgesamt 62% der Befragten gegen eine von der Politik vorgegebene
Frauenquote für die Führungsebenen von großen Unternehmen aus.
Während 25% hierbei der Meinung sind, dass die Politik nur an die
Unternehmen appellieren sollte, ist über ein Drittel der Bevölkerung
(37%) sogar der Ansicht, die Politik sollte sich bei diesem Thema
ganz heraushalten. Während die Meinungen sonst nahezu gleichgewichtet
sind, meinen deutlich mehr Männer (43%) als Frauen (31%), die Politik
solle sich heraushalten. Insgesamt sind lediglich 11% der Befragten
für eine gesetzliche Frauenquote für Unternehmen.

Parteizugehörigkeit: 26% Wähler der Linken versus 6% von CDU/CSU
für Gesetz

Dass es bei diesem Thema auch um sehr unterschiedliche politische
Auffassungen geht zeigt die Untergliederung nach Parteipräferenzen.
Für eine zwingende Vorschrift sind bei den Anhängern der SPD 14%, bei
den Anhängern der Grünen teilen 19% diese Meinung und bei den Linken
sind es 26% gegenüber nur 6% bei den Anhängern der CDU/CSU. (Die
Meinungen der FDP-Anhänger sind wegen der zurzeit zu kleinen Fallzahl
statistisch nicht aussagekräftig.) Der Meinung, die Politik solle
sich bei diesem Thema völlig heraushalten, sind dementsprechend
besonders viele Anhänger der Unionsparteien (41%). Eine Meinung, die
von den Anhängern der anderen Parteien nicht ganz so häufig geäußert
wird. Aber auch hier gilt, dass die Mehrheit in allen Parteilagern
sich nicht dafür ausspricht, die Unternehmen zu einer Frauenquote zu
zwingen.

Frauen in Führungspositionen - für 2/3 der Bevölkerung ein
wichtiges Thema

Generell ist die in jüngster Zeit verstärkt geführte Diskussion
über den Anteil von Frauen in Führungspositionen für die meisten
Menschen (71%) ein wichtiges oder sehr wichtiges Thema - unabhängig
von Alter, Wohnort und Einkommen. Allerdings sehen die Frauen (77%)
dieses Thema als noch wichtiger an als die Männer (64%). Auch bei den
Befragten, denen das Thema sehr wichtig ist, besteht dieser
Unterschied zwischen den Geschlechtern: Mit 37% halten rund 10
Prozent mehr Frauen als Männern (26%) das Thema für sehr wichtig.

Frauenanteil in Führungsriege vor allem bei Wirtschaftsunternehmen
zu gering

Interessant ist die Einschätzung zum angemessenen Männer-
Frauen-Verhältnis in unterschiedlichen Bereichen des Berufslebens.
Während der Frauenanteil in Führungspositionen in Politik,
öffentlicher Verwaltung sowie in Schule und Universitäten immerhin
von jeweils rund der Hälfte der Befragten für genau richtig gehalten
wird, sind 72% der Bevölkerung bei großen Unternehmen der Ansicht,
dass der Frauenanteil hier zu gering ist.

Unzufriedenheit mit bisherigen Fördermaßnahmen

Eine deutliche Unzufriedenheit in der Bevölkerung besteht im
Hinblick auf die bisherigen Maßnahmen zur Vereinbarkeit für Frauen
von Familie und Beruf: 63% der Menschen sind der Ansicht, dass die
dahingehende Unterstützung aus Politik und Wirtschaft noch
unbefriedigend ist. Insbesondere bei den Besserverdienern besteht
offenbar Unmut hierüber: Über 3/4 aller Befragten mit einem Einkommen
ab 2000 Euro sind eher oder sogar sehr unzufrieden. Demgegenüber sind
Befragte, die Teilzeit für die beste Art der Beschäftigung halten,
weitaus häufiger eher oder sehr zufrieden (44%) als der Durchschnitt
(33%).

Flexible Arbeitszeiten wichtig für Frauen mit Familie

Gefragt nach dem geeignetsten Arbeitsmodell für Frauen, um Familie
und Beruf miteinander zu vereinbaren, wird sich in erster Linie
allgemein für eine Beschäftigung mit flexibler Zeiteinteilung
ausgesprochen (56%). Eine Vollzeit-Beschäftigung halten nur 10% für
sinnvoll, die jüngeren Befragten sogar noch weniger (4%) als die
älteren (14%), eine Teilzeitstelle ist für 28% der Befragten die
geeignete Arbeitsform.

"Das Ergebnis unterstreicht einmal mehr, wie immens wichtig das
Thema der freien Zeiteinteilung für eine funktionierende Integration
von Frauen mit Familie in die Berufswelt ist", sagt Dr. Udo Corts,
Vorstandsmitglied des Finanzvertriebs Deutsche Vermögensberatung
(DVAG). Gleichzeitig verdeutliche das Ergebnis die Notwendigkeit für
Arbeitgeber, sich beim Thema Gleichstellung stärker mit der
Flexibilisierung von Arbeitszeiten auseinanderzusetzen. "Ich bin
davon überzeugt, dass zu einer modernen Unternehmensphilosophie die
fest im Geschäftsmodell verankerte Möglichkeit der flexiblen
Zeiteinteilung ebenso dazu gehört wie transparente Aufstiegskriterien
und eine faire, leistungsbezogene Entlohnung. Gerade von unseren
vielen Tausend Vermögensberaterinnen, die gleichzeitig auch Mütter
sind, höre ich immer wieder, wie wichtig ihnen diese Aspekte sind, um
Familie und Karriere tatsächlich miteinander vereinbaren zu können,"
so Corts.



Pressekontakt:
Sylvia T. Herbrich, Tel: 069-2384-127; E-Mail:
Sylvia.Herbrich@dvag.com


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