(Registrieren)

Westfalenpost: zu Energiegipfel

Geschrieben am 15-04-2011

Hagen (ots) - Der eine möchte kein Windrad sehen, wenn er aus dem
Wohnzimmerfenster blickt. Der andere protestiert gegen die höhere
Stromleitungs-Trasse, die sich demnächst durch seine Stadt schlängeln
soll. Der Dritte fürchtet sich vor Gas-Bohrungen, weil sie das
Trinkwasser gefährden könnten. Der Vierte stimmt gegen
Biogas-Anlagen, weil er sie nicht riechen kann. Der Fünfte verteufelt
die Kohle, denn sie erzeugt CO2. Und dem Sechsten fällt bestimmt auch
noch etwas ein, gegen das er vehement Einspruch erheben kann. Angst
vor den negativen Folgen der Atomkraft haben jetzt sowieso alle. Bei
der Diskussion über die Energieversorgung der Zukunft regiert das
Sankt-Florians-Prinzip. Jeder ist für Öko, selbst betroffen sein
möchte er aber nicht. Das ist nachvollziehbar, weil menschlich.
Beheben lassen sich die Probleme - die ja durch Fukushima nicht
ausgelöst, sondern nur verschärft wurden - so allerdings nicht. Die
von Angela Merkel beschworene Energiewende kann nur gelingen, wenn
wir bereit sind, eine Menge unbequemer Wahrheiten zu akzeptieren.
Dazu gehört es auch, den Bürgern beim Thema Finanzierung reinen Wein
einzuschenken: Energie wird teurer! Denn wir müssen in Neues
investieren und gleichzeitig noch lange für Altes, nämlich die Kosten
der Atomkraft, aufkommen. Mündige, aufgeklärte Bürger wissen das.
Deshalb bietet sich der Bundesregierung derzeit eine einmalige
Chance: Sie könnte eine breite Mehrheit der Bevölkerung hinter sich
versammeln, die sie mit einer Strategie überzeugt, die das Adjektiv
"nachhaltig" endlich einmal verdient. Dazu aber gehören Ehrlichkeit
und Mut. Tugenden mit Seltenheitswert. Beispiel gefällig?
Schwarz-Gelb erhebt den Anspruch, die Zahl der energetischen
Gebäudesanierungen verdoppeln zu wollen, kürzt jedoch gleichzeitig
dafür die Mittel. Planungssicherheit für Eigenheimbesitzer und
Handwerker lässt sich auf diese Weise sicher nicht herstellen.
Energieeffizienz birgt ein enormes Potenzial für das Erreichen der
Klimaschutzziele, ohne Förderung lässt sich dieser Schatz jedoch
nicht heben. Die Investition wird sich am Ende auszahlen. Ehrlichkeit
übrigens auch.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174201


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

327069

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Pädagoge gesteht Serienmorde an Kindern Fürchterliche Verbrechen HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Ein mutmaßlicher Kannibale und Vampir steht in Göttingen vor Gericht, weil er auf bestialische Weise zwei Teenager getötet hat. Eine alleinerziehende Mutter ersticht im niedersächsischen Langelsheim ihre Kinder. Und ein Erzieher aus Hamburg-Wilstorf gesteht, dass er drei kleine Jungen erwürgt - und vermutlich weitere 40 missbraucht hat. Nachrichten wie diese, die alle aus der letzten Woche stammen, lassen unseren Atem stocken. Sie sind unfassbar und schrecklich. Sie machen uns sprachlos, traurig und wütend zugleich. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mordfall Dennis Bielefeld (ots) - »Das Leben ist beendet, wenn das Kind verschwindet.« Das sind die Worte von Anja Wille. Sie hat 2004 ihren Sohn verloren. Felix (8) wurde Opfer eines Sexualstraftäters. Genauso wie der kleine Mirco (11) aus Grefrath. Genauso wie Dennis (8), Stefan (13) und Dennis (9), deren Schicksal uns aus aktuellem Anlass erneut sehr bewegt. Unsere Gefühle reichen von Wut und Hass bis hin zu Trauer, aber auch Erleichterung, dass die Mordserie endlich ein Ende hat. Und erneut stellen wir uns die Frage, müssen wir uns die Frage mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Atomausstieg Ulm (ots) - Man begegnet sich immer mindestens zwei Mal im Leben. Daher war es unklug von der Bundesregierung, die Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke in Deutschland im vergangenen Herbst ohne die Zustimmung des Bundesrates zu vollziehen. Nun drängt die Bundeskanzlerin beim Atomausstieg plötzlich aufs Tempo und muss feststellen, dass sie dafür die Länder dringend braucht. Dumm gelaufen. Der Ausstieg aus dem rot-grünen Energiekonsens war schon damals ein politischer Fehler, aus heutiger Sicht sogar ein verhängnisvoller. Das mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Inneres / Sicherheit / Friedrich Osnabrück (ots) - Nerven liegen blank Bei der siechen FDP liegen die Nerven blank. Das belegt der Streit um die Anti-Terror-Befugnisse der deutschen Geheimdienste. Sie sollen verlängert werden, soweit sie sich bewährt haben. So steht es im Koalitionsvertrag. Nun haben zwei externe Gutachter geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen: Das Gros der Vorschriften hat sich als sinnvoll erwiesen, zudem setzten die Behörden sie maßvoll ein. Schade für die Liberalen, die als gescheiterte Steuersenkungs- und geläuterte Atomkraftpartei mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Tarife / Bahn / GDL Osnabrück (ots) - Noch längst nicht im Zielbahnhof Viele Bahnreisende können erst einmal erleichtert Luft holen: Kurz vor Ostern hat sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) endlich mit der längst kompromissbereiten Deutschen Bahn geeinigt. Das ist vor allem für die Kunden ein wichtiges Signal, weil damit keine Streiks im belebten Feiertagsverkehr drohen. Die GDL hat mit dem Abschluss bewiesen, dass es einen Wettbewerb der Gewerkschaften geben kann. Dennoch: Das Ergebnis der Tarifeinigung ähnelt nur dem, was mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht