(Registrieren)

Finanzdiskussion um die Pflegeversicherung / bpa: Beitragserhöhung ist absehbar

Geschrieben am 31-03-2011

Berlin (ots) - Die Aussage des Vize-Vorsitzenden der
Unionsfraktion, Johannes Singhammer (CSU), es gebe Pläne, die
Beiträge in der Pflegeversicherung um bis zu 0,5 Prozentpunkte auf
dann 2,45 Prozent anzuheben, hat für Aufregung gesorgt. Innerhalb der
Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP gibt es dazu unterschiedliche
Meinungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Gesundheitsminister
Philipp Rösler (FDP) haben Berichten über höhere Beiträge für die
Pflegeversicherung widersprochen. Finanzfragen stünden nicht zur
Entscheidung an, deshalb gebe es auch keinerlei Planungen, so
Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans. Die Regierung wolle
zunächst schauen, welche Leistungen in der Pflege künftig nötig
seien. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bezeichnete die
Äußerung Singhammers als Einzelmeinung.

Über eine Beitragssteigerung herrscht in der Union dagegen
weitgehend Einigkeit. Es sei klar, dass Pflege in einer älter
werdenden Gesellschaft teurer wird, hatte CDU-Gesundheitspolitiker
Jens Spahn in der "Ärzte Zeitung" gesagt.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
weist auf einige Punkte hin, bei denen offenbar ein breiter Konsens
besteht.

- Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen wächst. Damit benötigen
auch mehr Menschen Leistungen der Pflegeversicherung.
- Die Leistungen müssen regelmäßig an die Inflation angepasst
werden. Hierzu gibt es bereits eine gesetzliche Regelung.
- Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, welcher
den besonderen Bedarf von demenzkranken Menschen besser
berücksichtigen soll, ist nicht zum Nulltarif zu haben.

"Wer vor diesem Hintergrund eine Beitragserhöhung ausschließen
möchte, ignoriert die bekannte Entwicklung. Ein Verzicht auf höhere
Beiträge wäre nur dann möglich, wenn gleichzeitig Leistungen für die
pflegebedürftigen Menschen gekürzt würden. Solche Kürzungspläne hat
aber niemand bisher in die politische Diskussion gebracht", sagte
bpa-Präsident Bernd Meurer.

"Die Zahl der Menschen mit Demenzerkrankungen wird in den
kommenden 20 Jahren von derzeit 1,2 Millionen auf etwa 1,8 Millionen
steigen. Deshalb wird auch der Beitragssatz zur Pflegeversicherung
steigen."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 6.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert.

Mit rund 3.100 ambulanten Pflegediensten, die ca. 150.000
Patienten Zuhause versorgen und 3.400 stationären Pflegeeinrichtungen
mit etwa 222.000 Plätzen werden insgesamt über 370.000
pflegebedürftige Menschen von bpa-Mitgliedern betreut. Der bpa
vertritt damit mehr als jede vierte Pflegeeinrichtung bundesweit. Die
Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 200.000
Arbeitsplätze und ca. 16.470 Ausbildungsplätze.



Für Rückfragen:
Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

324126

weitere Artikel:
  • ASB startbereit für neuen Bundesfreiwilligendienst Köln (ots) - Der offene Dialog über Chancen und Herausforderungen des neuen Bundesfreiwilligendienstes (BFD) stand im Zentrum einer großen Fachtagung des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland (ASB), die am 30. März in Köln stattfand. Im Rahmen der Tagung erörterten Experten neue Aufgaben in der Freiwilligenarbeit und speziell für den ASB, der zum 1. Juli 2011 Zentralstelle für den Bundesfreiwilligendienst wird. Dr. Jens Kreuter, Bundesbeauftragter für den Zivildienst und andere Freiwilligendienste, hob in seinem Referat hervor, mehr...

  • WAZ: SPD zu Energiekonsens bereit Essen (ots) - Die SPD wäre bereit, ihre Klage gegen das schwarz-gelbe Gesetz zu Verlängerung der Laufzeiten der Atommeiler fallen zu lassen. Voraussetzung dafür sei, dass Kanzlerin Angela Merkel das SPD-Angebot zu einem neuen Energiekonsens aufgreife. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sagte den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe), die Rücknahme der Klage könne er sich als Geste des guten Willens "gut vorstellen". Steinmeier nannte drei Bedingungen. Es müssten "alle Akteure am Tisch sitzen" und die Beteiligung mehr...

  • WAZ: Kein islamistisch-terroristischer Hintergrund in Dortmund Essen (ots) - Der möglicherweise vereitelte Sprengstoffanschlag auf das Fußballstadion in Dortmund hat keinen islamistisch-terroristischen Hintergrund. Das erfuhr die WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe) übereinstimmend aus Kreisen des Bundeskriminalamtes, des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Bundesinnenministeriums. Nach vorläufiger Bewertung sei nicht ausgeschlossen, dass es sich um einen "Trittbrettfahrer" handeln könnte, der die "Zeit der Terrorwarnungen zu Beginn des Jahres nutzen wollte", sagte ein Sicherheitsexperte mehr...

  • HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Libyen Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Thomas Frankenfeld Er frage sich, ob der Westen eigentlich begriffen habe, welchen Aufschwung islamistische Gotteskrieger derzeit in der arabischen Welt nähmen, schrieb Al-Qaida-Führer Anwar al-Awlaki in seinem Essay "Tsunami des Wandels". Die Gotteskrieger rund um den Globus erlebten einen "Moment des Hochgefühls", meinte der Top-Propagandist des Terrors. Die Al-Qaida-Botschaft weist auf die gefährliche Schwachstelle der Entwicklungen in Ägypten, Syrien, Tunesien, Bahrain, Jemen oder auch Libyen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik Pieper tritt nicht wieder als Bundes-Vize der FDP an Halle (ots) - Die liberale Spitzenpolitikerin Cornelia Pieper wird nicht erneut für ihre FDP-Führungsämter kandidieren. Sie trete nicht mehr zur Wahl als Bundes-Vize und FDP-Landeschefin an, sagte Pieper der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). "Ich werde für den Bundesvorstand kandidieren, aber nicht mehr als stellvertretende Bundesvorsitzende", sagte Pieper dem Blatt. Sie wolle sich "auf meine Aufgabe als Staatsministerin im Auswärtigen Amt konzentrieren". Die FDP sei nach der Bundestagswahl "in eine große mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht