(Registrieren)

Mindener Tageblatt: Kommentar zur Situation nach den Landtagswahlen: / Kanzler(in)dämmerung?

Geschrieben am 28-03-2011

Minden (ots) - Sind dies die Schicksalstage der Berliner
Koalition, ist gar Kanzler(in)dämmerung ausgebrochen? Eher nicht.
Dass die Opposition aus der krachenden Wahlniederlage von
Schwarz-Gelb im Südwesten noch ein wenig Honig saugt, ist zwar
PR-Brauch, trifft die tatsächliche politische Lage allerdings nur
sehr bedingt. Der vielfach bemühte Vergleich mit Gerhard Schröders
Verlust der nordrheinwestfälischen SPD-Stammlande und dem
anschließenden Scheitern bei den daraufhin ausgerufenen Neuwahlen
trägt schon deshalb nicht, weil niemand in der christlich-liberalen
Koalition ans Handtuchwerfen denkt. Natürlich wird es für das
aktuelle Spitzenpersonal der regierenden Parteien ein paar harte
Tage, vielleicht Wochen geben. Bei der Union allerdings ist Angela
Merkel nicht wirklich gefährdet - wer sollte sie in der aktuellen
Situation stürzen, wer sie beerben? Den ihr nun vorgehaltenen
taktischen Schlingerkurs vor den Wahlen haben schließlich selbst
Konservative wie der nun gescheiterte Mappus voller Elan mitgetragen.
Schwieriger wird das Überleben da schon für Guido Westerwelle und
Rainer Brüderle, die deutlich besser zu innerparteilichen Buhmännern
taugen als die CDU-Parteichefin. Auch hier allerdings ist die Frage:
Wer soll es machen? So recht scheinen die Liberalen darauf keine
Antwort zu wissen. Ziemlich sicher scheint dagegen, dass in der
Atomfrage wohl kein Weg zurückführen wird. Natürlich wird an dem
Moratorium festgehalten, aber als Einstieg in den endgültigen
Ausstieg aus dem Wiedereinstieg. Dass Umweltminister Röttgen gleich
auf die Tube drückt, zeigt die Richtung an, in die zumindest die
Union nun endgültig geschwenkt werden soll. Und auch die FDP hat laut
Westerwelle ja "verstanden". Die Koalition weiß nach diesem
Wahlsonntag endgültig, wie es um sie steht. Will sie nicht nur bis
2013 durchhalten, sondern dann auch ein wettbewerbsfähiges
Wahlangebot machen, wird sie um einen überzeugenden Neuentwurf ihrer
Politik nicht herumkommen.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

323375

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Merkels Desaster Nach den Landtagwahlen in Stuttgart und Mainz Cottbus (ots) - Die Länder sind die Machtbasis der Union, und diese Machtbasis zerfällt. Im Durchschnitt um acht Prozent haben CDU oder CSU bei den vergangenen 13Landtagswahlen verloren und nur drei Mal leicht gewonnen. Das ist ein gewaltiger Vertrauensverlust, der lokal nicht begründet werden kann. Er kann auch nicht damit begründet werden, dass es eine neue Konkurrenzpartei gäbe, wie sie die SPD mit der Linken hat. Und ebenso wenig kann die Erklärung darin liegen, dass man eine besonders mutige Politik betrieben habe, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation nach den Wahlen Bielefeld (ots) - Die Farbe Grün verbinden wir mit dem Frühling, mit fruchtbaren Wiesen, Feldern und dem Wald. Grün steht für Erneuerung und den Triumph des Frühlings über den kalten Winter. Grün ist die Farbe der Stunde - nicht nur meteorologisch, sondern auch politisch. Die Erfolge ziehen sich wie ein roter Faden durch das Superwahljahr. Grün ist »in«. Mit Grünen als Partner an seiner Seite gewinnt man Wahlen. Das weiß auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Rolle rückwärts in der Atompolitik hatte zwar auch wahltaktische Gründe, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tepco Bielefeld (ots) - Wie eine Monstranz hat die japanische Regierung einen Leitsatz vor sich hergetragen: »Wir vertrauen Tepco.« Jetzt ist ihr für japanische Verhältnisse der Kragen geplatzt. Die Regierung kritisiert Tepco öffentlich. Das liegt auch daran, dass Tepco Fehler eingeräumt hat. Erst waren es abgekupferte Baupläne, dann Versäumnisse bei der Wartung, und jüngst gab das Unternehmen zu, seine Arbeiter nicht ausreichend vor dem radioaktiven Wasser geschützt zu haben. Ein verhängnisvoller Fehler. Dennoch stand die Regierung lange mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Klare Ziele festlegen Kommentar zu Libyen Regensburg (ots) - Die militärische Intervention in Libyen zeigt Erfolge - zumindest teilweise. Umso dringender ist es nun, über die Zukunft zu reden. Die Nato muss sich darüber klar werden, welches Ziel sie anstrebt. Die UN-Resolution, auf der der Krieg gegen Gaddafi fußt, sieht den Schutz der Zivilbevölkerung vor. Stellt sich die Frage, ob dieser gewährleistet werden kann, solange der Machthaber noch im Amt ist. Wenn die Antwort nein lautet, stellt sich die Frage, wer Gaddafi entthronen soll. Klar ist: Von dringlichen Aufforderungen, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Seriös, konservativ, grün Leitartikel zum Wahltriumph der Grünen Regensburg (ots) - Einen Tag nach den beiden wichtigen Landtagswahlen im Südwesten ist die Parteienlandschaft in Deutschland in Bewegung wie selten nach einer Wahl. Die erfolgreichen Grünen geben sich staatstragend, wirtschaftsfreundlich und verantwortungsbewusst. Die Kanzlerin, die eine empfindliche Niederlage einstecken musste, reagiert mit einem vorsichtigen Schmusekurs in Richtung der einstigen politischen Schmuddelkinder. Bei der FDP herrscht Endzeitstimmung. Und beim anderen Wahlverlierer, der SPD, kann man es noch gar nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht