(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Merkels Desaster Nach den Landtagwahlen in Stuttgart und Mainz

Geschrieben am 28-03-2011

Cottbus (ots) - Die Länder sind die Machtbasis der Union, und
diese Machtbasis zerfällt. Im Durchschnitt um acht Prozent haben CDU
oder CSU bei den vergangenen 13Landtagswahlen verloren und
nur drei Mal leicht gewonnen. Das ist ein gewaltiger
Vertrauensverlust, der lokal nicht begründet werden kann. Er kann
auch nicht damit begründet werden, dass es eine neue Konkurrenzpartei
gäbe, wie sie die SPD mit der Linken hat. Und ebenso wenig kann die
Erklärung darin liegen, dass man eine besonders mutige Politik
betrieben habe, ähnlich wie die Agenda 2010, die Angela Merkels
Vorgänger Gerhard Schröder viele Niederlagen bescherte. Nein, die
Union erodiert trotz einer Politik, die jede Zumutung vermeidet, erst
recht vor wichtigen Landtagswahlen. Und die keine klare Linie kennt.
Was mit der regionalen Machtbasis der Union in den vergangenen Jahren
wirklich passierte, wurde vielerorts dadurch kaschiert, dass die
Partei weiter den Regierungschef stellen konnte. Zum Teil aber lag
das nur daran, dass die SPD noch schwächer war oder sich die
rot-rot-grüne Alternative nicht traute. Nun aber bricht das
Kartenhaus zusammen. Mit Stefan Mappus ist wieder einer weg, der
Angela Merkel gefährlich werden könnte, aber 500000
Mitglieder an der Basis werden nun anfangen zu fragen: Liegt es an
uns, das wir immer verlieren, oder liegt es an der Führung? Sind wir
alle die Geisterfahrer auf der Autobahn, oder ist es nicht vielmehr
die eine da aus dem Kanzleramt? Je mehr Macht Angela Merkel auf sich
konzentriert hat, umso mehr Verantwortung trägt sie. Nun auch für den
Totalschaden in Stuttgart. Sie hat sich durchlaviert in ihrer ersten
Amtszeit, hatte Glück, weil die Große Koalition genau ihren
Politikertypus erforderte, die Moderatorin. Aber seit Schwarz-Gelb
regiert, betreibt sie nur noch interne Machtabsicherung. Blick auf
die jeweils nächsten Wahlen, Blick auf die jeweilige Stimmung im
eigenen Laden und Blick auf zwei äußerst schwierige
Koalitionspartner. Merkel ist die Königin des Machtdreiecks zwischen
Kanzleramt, Parteizentrale und Fraktion, die Lauernde. Jetzt muss sie
noch mehr Rücksichten nehmen, innerparteilich und in ihrer Koalition.
Außerdem steht nun auch noch der Bundesrat gegen Schwarz-Gelb.
Gerhard Schröder hat in ähnlicher Situation, 2005 nach dem Verlust
des SPD-Stammlandes Nordrhein-Westfalen, Neuwahlen eingeleitet. Er
fand, ein Kanzler müsse frei und voll handlungsfähig sein. Er wollte
was.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

323381

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation nach den Wahlen Bielefeld (ots) - Die Farbe Grün verbinden wir mit dem Frühling, mit fruchtbaren Wiesen, Feldern und dem Wald. Grün steht für Erneuerung und den Triumph des Frühlings über den kalten Winter. Grün ist die Farbe der Stunde - nicht nur meteorologisch, sondern auch politisch. Die Erfolge ziehen sich wie ein roter Faden durch das Superwahljahr. Grün ist »in«. Mit Grünen als Partner an seiner Seite gewinnt man Wahlen. Das weiß auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Rolle rückwärts in der Atompolitik hatte zwar auch wahltaktische Gründe, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Tepco Bielefeld (ots) - Wie eine Monstranz hat die japanische Regierung einen Leitsatz vor sich hergetragen: »Wir vertrauen Tepco.« Jetzt ist ihr für japanische Verhältnisse der Kragen geplatzt. Die Regierung kritisiert Tepco öffentlich. Das liegt auch daran, dass Tepco Fehler eingeräumt hat. Erst waren es abgekupferte Baupläne, dann Versäumnisse bei der Wartung, und jüngst gab das Unternehmen zu, seine Arbeiter nicht ausreichend vor dem radioaktiven Wasser geschützt zu haben. Ein verhängnisvoller Fehler. Dennoch stand die Regierung lange mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Klare Ziele festlegen Kommentar zu Libyen Regensburg (ots) - Die militärische Intervention in Libyen zeigt Erfolge - zumindest teilweise. Umso dringender ist es nun, über die Zukunft zu reden. Die Nato muss sich darüber klar werden, welches Ziel sie anstrebt. Die UN-Resolution, auf der der Krieg gegen Gaddafi fußt, sieht den Schutz der Zivilbevölkerung vor. Stellt sich die Frage, ob dieser gewährleistet werden kann, solange der Machthaber noch im Amt ist. Wenn die Antwort nein lautet, stellt sich die Frage, wer Gaddafi entthronen soll. Klar ist: Von dringlichen Aufforderungen, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Seriös, konservativ, grün Leitartikel zum Wahltriumph der Grünen Regensburg (ots) - Einen Tag nach den beiden wichtigen Landtagswahlen im Südwesten ist die Parteienlandschaft in Deutschland in Bewegung wie selten nach einer Wahl. Die erfolgreichen Grünen geben sich staatstragend, wirtschaftsfreundlich und verantwortungsbewusst. Die Kanzlerin, die eine empfindliche Niederlage einstecken musste, reagiert mit einem vorsichtigen Schmusekurs in Richtung der einstigen politischen Schmuddelkinder. Bei der FDP herrscht Endzeitstimmung. Und beim anderen Wahlverlierer, der SPD, kann man es noch gar nicht mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 29. März 2011 die grün-rote Regierungsbildung in Baden-Württemberg: Bremen (ots) - Das Koch-Kellner-Problem von Joerg Helge Wagner Auf den ersten Blick sieht es ganz so aus, als ob Winried Kretschmann seinen neuen Job in aller Ruhe angehen könnte. Schließlich übernimmt der grüne Überraschungssieger und designierte Ministerpräsident von Baden-Württemberg keinen Sanierungsfall wie seine bedauernswerte Parteifreundin Karoline Linnert 2007 mit dem Bremer Finanzressort: Er hat das wirtschaftliche Herz Deutschlands erobert, ein potentes 11-Millionen-Einwohner-Geberland, getragen vom Steueraufkommen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht