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Umweltverbände kritisieren mangelnden Energiewende-Willen bei atomfreundlichen Bundesländern - DNR: Nach Atomausstieg höherer Stellenwert für Windkraft und Energieeffizienz notwendig (mit Bild)

Geschrieben am 24-03-2011

Berlin (ots) -

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) fordert einen Systemwechsel in
der Energieversorgung. "Mit dem überfälligen Ausstieg aus der
Atomenergie kommt der Windkraft und Energieeffizienz in Deutschland
ein höherer Stellenwert zu", erklärte DNR-Generalsekretär Helmut
Röscheisen heute in Berlin. "Es ist doch kein Zufall, dass die bisher
ausgesprochen atomfreundlichen Bundesländer Baden-Württemberg und
Bayern bei der Nutzung der Windkraft Schlusslicht aller
Flächenstaaten sind!", kritisierte er.

So deckte die Windenergie in Baden-Württemberg mit 467 MW
installierter Leistung Ende 2010 gerade 0,9 Prozent des dortigen
Stromverbrauchs ab und in Bayern mit 521 MW erst 1 %. Wie es
stattdessen gehen kann, zeigt nach Ansicht des DNR die neue
Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Sie will den Stromanteil der
Windenergie von 3 Prozent auf mindestens 15 Prozent bis 2020 erhöhen.
"Auch in Baden-Württemberg und Bayern ist ein Anteil der Windenergie
am Stromverbrauch von 15 Prozent bis 2020 möglich", betonte
Röscheisen.

Bei der Ausweisung und dem Betrieb von Windkraftanlagen müssen
nach Auffassung des DNR allerdings Belange des Naturschutzes
berücksichtigt werden. Das gelte vor allem für den Schutz von Vögeln,
Fledermäusen und Insekten. Der DNR hat dazu im Rahmen seiner Kampagne
"Umwelt- und naturverträgliche Windenergienutzung" (
www.wind-ist-kraft.de ) Positionspapiere zu "Windenergie im Wald"
sowie "Windenergie und Biodiversität" erstellt.

Großen Nachholbedarf sieht der DNR auch in der Energieeffizienz.
Die bisherigen Maßnahmen hätten zu keiner nennenswerten Verminderung
des Energieverbrauchs geführt, kritisierte der energiepolitische
Berater des DNR, Prof. Klaus Traube. Die erst kürzlich vom
Bundesumweltministerium veröffentlichte Leitstudie 2010 geht davon
aus, dass der deutsche (Primär-)Energieverbrauch im Zeitraum von 2008
bis 2050 nahezu halbiert wird. Für eine derartige Trendwende im
Energieverbrauch bedürfe es durchgreifender ordnungs- und
finanzpolitischer Maßnahmen. "Es ist aber nicht zu erkennen, dass die
Bundesregierung derartiges vorbereitet", so Prof. Traube.



Pressekontakt:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär,
Tel. 0228-359005, Mobil 0160-97209108


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