(Registrieren)

LVZ: Roth fordert neuen Anlauf für NPD-Verbot / Vertreibungs-Gedenktag wäre "Wasser auf die Mühlen der Nazis"

Geschrieben am 18-02-2011

Leipzig (ots) - Grünen-Chefin Claudia Roth hat den
Bundesinnenminister und dessen Länder-Ressortkollegen aufgefordert,
einen neuen Anlauf für ein Parteienverbot am rechten Rand zu
unternehmen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Freitag-Ausgabe) sagte Frau Roth angesichts des jüngst bekannt
gewordenen internen Mail-Verkehrs aus der Neonazi-Szene: "Ich fordere
den Bundesinnenminister und die Landesinnenminister auf, zu prüfen,
ob die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Verbotsverfahren gegeben
sind. Diese ,NaziLeak'-Geschichte deckt den perfiden
Rechtsextremismus der NPD auf, Rassismus, Antisemitismus und die
Verfassungsfeindlichkeit der Nazi-Enkel sowie ihre dubiosen
Geldtransfers", sagte Frau Roth. "In noch größerer Klarheit liegt
jetzt auf dem Tisch, dass die NPD eine verfassungsfeindliche
Organisation sein muss", ergänzte die Parteivorsitzende.

Mit Blick auf den für Sonnabend in Dresden geplanten großen
Aufmarsch der Neonazi-Szene rechtfertigte Roth Blockaden und andere
ausgeprägte Formen des bürgerschaftlichen Widerstandes. "Jedes
gewaltfreie Mittel des Protestes ist zulässig. Die Demonstrationen,
die Menschenkette, aber ausdrücklich auch die Blockade. 2010 waren
die Blockaden ein großer Erfolg." Den Rechtsradikalen und dem Versuch
des Missbrauchs der Geschichte Dresdens dürfe auch dieses Jahr kein
Millimeter Platz gelassen werden. "Friedliche Blockaden sind eine
Form des legitimen demokratischen Protests", sagte Frau Roth.

Im Übrigen mache sie sich "große Sorgen" wegen der von der
Bundesregierung gesetzten politischen Begleitumstände im Kampf gegen
Rechtsradikalismus. "Das Agieren von Familienministerin Kristina
Schröder mit ihrer Extremismusklausel demotiviert und blockiert viele
zivilgesellschaftliche Initiativen gegen die Neonazis, gegen
Rassismus und Rechtsextremismus", beklagte Frau Roth. Hinzu komme
"der Versuch, aus dem 5. August den Tag der Unterzeichnung der Charta
der Vertriebenen, einen Gedenktag zum Andenken an Vertreibung zu
machen". Dieser Plan, so Roth, "ist in höchstem Maße
geschichtsrevisionistisch".

Für die Grünen-Politikerin sei diese Gedenktag-Überlegung "Wasser
auf die Mühlen der Nazis, denn an dieser Charta der Vertriebenen
haben auch ehemalige hohe SS-Leute mitgewirkt". Das beunruhige auch
das Ausland, "zum Beispiel aus gutem Grund die Polen".



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

316515

weitere Artikel:
  • Ja zum Leistungsprinzip - aber Potenziale besser erkennen und fördern / Bildungspolitisches Forum der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) widmete sich der "Herausforderung Bildungsgerechtigkeit" Berlin (ots) - "Wichtig ist nicht nur, was ein junger Mensch schon geleistet hat. Viel wichtiger ist doch, was er in Zukunft zu leisten vermag! Unser jetziges Bildungs- und Ausbildungssystem erfasst die Potenziale junger Menschen nicht vollständig. Wir schauen hauptsächlich auf Noten und Zeugnisse", betonte Ingo Kramer, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw), auf dem Bildungspolitischen Forum "Herausforderung Bildungsgerechtigkeit - Zum fairen Umgang mit dem Leistungsprinzip" der sdw in mehr...

  • Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft zur Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit / Scheinselbständigkeit bekämpfen / Verdachtsunabhängige Prüfungen der FKS durchführen Berlin (ots) - - Öffentlichen Auftraggeber stärker in die Pflicht nehmen - Rolle der Justiz stärken "In der heutigen Situation helfen weitere Verschärfungen der gesetzlichen Sanktionen gegen Gesetzesverstöße nicht weiter. Vielmehr müssen der Vollzug der geltenden gesetzlichen Bestimmungen zur Schwarzarbeitsbekämpfung und eine Erhöhung der abschreckenden Wirkung dieser Sanktionen bzw. ein Abbau der bestehenden Vollzugsdefizite in den Mittelpunkt der politischen Diskussion gerückt werden." Diese Auffassung vertreten die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Plagiatsvorwürfe gegen zu Guttenberg Chef des Studierendenparlaments der Uni Bayreuth, Horn, setzt auf Sorgfalt der Hochschule Halle (ots) - Halle. Der Vorsitzende des Studierendenparlaments der Universität Bayreuth, Benjamin Horn, setzt bei der Aufklärung der Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) voll auf die Sorgfalt der Hochschule. "Ich möchte darauf hinweisen, dass die Universität Bayreuth für den guten Ruf ihrer Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bekannt ist und sich die zuständige Kommission sehr ernsthaft und besorgt mit diesen Vorwürfen beschäftigen wird", sagte er der in Halle erscheinenden mehr...

  • Gauselmann: Parteispenden sauber und transparent Espelkamp (ots) - Der Unternehmensgründer Paul Gauselmann, der seit dreißig Jahren auch Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie ist, sieht sich durch die in der Süddeutschen Zeitung aufgestellten Behauptungen ungerechtfertigt angegriffen - insbesondere deswegen, weil er gerade durch seine politischen Initiativen in erster Linie für die Interessen der Branche mit ihren mehr als 70.000 Mitarbeitern kämpft. Für Paul Gauselmann steht das Brancheninteresse immer im Vordergrund; als Unternehmer habe er sich allenfalls mehr...

  • "Selbstverteidigungsminister zu Guttenberg" - Pressestatement von Gregor Gysi heute um 14 Uhr in Hamburg Berlin (ots) - Selbstverteidigungsminister zu Guttenberg Pressestatement von Gregor Gysi 18.02.2011, 14:00 Uhr Kulturhaus Eppendorf, Julius-Reincke-Stieg 13a, 20251 Hamburg Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Gregor Gysi, äußert sich zum Umgang des Verteidigungsministers mit den gegen ihn erhobenen Plagiatsvorwürfen. Ich bitte um Verständnis, dass das Statement in Hamburg abgegeben wird. Zu diesem Statement lade ich Sie herzlich ein. Mit freundlichen Grüßen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht