(Registrieren)

Lehrerverband: Pieper redet "hanebüchenen Unsinn"/ Harsche Kritik auch von FDP-Landespolitikern

Geschrieben am 05-02-2011

Hamburg (ots) - Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL),
Josef Kraus, hat die bildungspolitischen Vorstellungen der
FDP-Vizechefin Cornelia Pieper harsch kritisiert. Das sei
"hanebüchener Unsinn" sagte Kraus im Interview mit stern.de, der
Onlineausgabe des Hamburger Magazin stern. Pieper hatte zuvor auf
stern.de gefordert, ein Zentralabitur einzuführen, Kinder bereits mit
fünf Jahren einzuschulen und das bildungspolitische
Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern wieder aufzuheben.
Massiver Widerstand gegen diese Forderungen kam auch von
FDP-Bildungspolitikern aus den Ländern.

Kraus kritisierte vor allem Piepers Anmerkung, dass es nach der
Wiedervereinigung versäumt worden sei, positive Aspekte des
DDR-Bildungssystems zu übernehmen. Das sei "pure DDR-Nostalgie" und
allein dem Wahlkampf im Sachsen-Anhalt geschuldet. Das
DDR-Schulsystem sei lediglich ideologisch effektiv gewesen. "Wenn das
DDR-System so toll gewesen wäre, wie Frau Pieper sich zu erinnern
beliebt, dann dürften Länder wie Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern nicht ständig bei innerdeutschen
Leistungstests miserabel abschneiden", sagte Kraus. Vor allem beim
Fremdsprachenunterricht habe die DDR versagt.

Die aktuellen Forderungen Piepers lehnte Kraus rundweg ab. Eine
Einschulung mit fünf Jahren sei falsch, weil Kinder überfordert
werden könnten, so der DL-Präsident. Piepers Ruf nach einem Abitur
nach 12 Jahren sei eine "hohle Forderung", da dies bereits weitgehend
realisiert sei. Im Übrigen sähe er keine Chancen, das
Kooperationsverbot im Grundgesetz wieder aufzuheben.

Scharfe Kritik kassierte Pieper auch vom "Hannoveraner Kreis",
einem Zusammenschluss von FDP-Bildungspolitikern aus den Ländern. In
einer Stellungnahme, die stern.de vorliegt, heißt es: "Wir
FDP-Bildungspolitiker werden mit aller Leidenschaft dagegen kämpfen,
dass uns irgendjemand in der Bildungspolitik zur fünften
sozialdemokratischen Partei machen will [...]. Deswegen sind wir auch
sicher, dass weder der Bundesvorsitzende noch der Generalsekretär
sich für diese zentralistischen Positionen vereinnahmen lassen, die
eine radikale Abkehr von der Beschlusslage unseres Wahlprogramms
wären." Titel der Stellungnahme ist: "FDP-Bildungspolitiker zeigen
der FDP-Vize die gelbe Karte". Zu den Unterzeichnern gehören Jörg-Uwe
Hahn (Hessen), Lasse Becker, Chef der Jungen Liberalen, Patrick
Meinhardt (Baden-Württemberg), Hans-Werner Schwarz (Niedersachsen),
Ingrid Pieper-von Heiden (Nordrhein-Westfalen) sowie sechs weitere
liberale Landespolitiker.

Das Interview im Wortlaut sowie die Stellungnahme der
FDP-Landespolitiker lesen Sie unter:

www.stern.de/kraus



Pressekontakt:
Gruner+Jahr, stern.de
stern.de-Autor Hans Peter Schütz, Tel: 0171-5445141


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

314245

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Der Tagesspiegel befasst sich mit der Reaktion im Westen auf die Ereignisse in Ägypten Berlin (ots) - Falsch sind Selbstgerechtigkeit und Selbstgeißelung. Jeder Interessierte wusste, dass in Ägypten gefoltert wurde, dass es dort weder einen Rechtsstaat gab noch Demokratie. Doch im Beschweigen dessen waren alle vereint, von links bis rechts. Sich jetzt zu mokieren über die roten Teppiche, die man Mubarak ausbreitete, ist billig. Wer das tut, muss sich die Frage gefallen lassen, warum er selbst nicht früher aufstand und protestierte. Und wer aus den Ereignissen zerknirscht die Lehre zieht, der Westen dürfe in Beziehungen mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Der Westen muss sich zurückhalten - Leitartikel Berlin (ots) - Wie reagieren wir demokratischen Staaten angemessen auf die gegenwärtige Erhebung in Ägypten, deren Kraft und Gewalt Bürger und Politiker gleichermaßen ängstigt? Am besten, indem wir uns an die Erkenntnis Reichskanzlers Otto von Bismarck erinnern: "Politik ist die Kunst des Möglichen." Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Noch weiß niemand, wohin der Aufstand steuert. Zunächst sollte man dem Augenschein trauen und sich eingestehen, dass wir Zeuge einer Revolution in Ägypten und weiten Teilen der arabischen Welt sind. mehr...

  • Der Tagesspiegel: Scholz: Wirtschaftsfreundlicher Kurs der Hamburg-SPD ist Erfolgsmodell für den Bund Berlin (ots) - Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Olaf Scholz sieht im Kurs seines Landesverbands ein Erfolgsmodell für den Bund. Es sei Tradition der Hamburger SPD, dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft der Stadt gut laufe, sagte Scholz in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Auf diese Weise sei es der Landespartei "immer wieder gelungen, weit mehr als klassische SPD-Wähler an sich zu binden." Er sehe "keinen Grund, warum dieses Modell nicht auf den Bund übertragbar mehr...

  • Der Tagesspiegel: Scholz will Hälfte des Hamburger Senats mit Frauen besetzen Berlin (ots) - Der Hamburger SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz will im Falle eines Wahlsieges die Hälfte der Hamburger Senatorenposten an Frauen vergeben. Das kündigte Scholz in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" an. "Klar ist: Der Senat wird hälftig aus Frauen und Männern bestehen", sagte Scholz. Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: cvd@tagesspiegel.de mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD und Grüne gründen neue Denkfabrik / Unzufriedenheit mit Ypsilanti-Institut Berlin (ots) - SPD und Grüne wollen im Frühjahr einen neuen Thinktank gründen und so die Machtübernahme 2013 im Bund vorbereiten. Wie der Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe) berichtet, wollen SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles und Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke dafür führende Vertreter von Gewerkschaften, Umweltverbänden und anderen Organisationen verpflichten, einbezogen werden sollen auch Wissenschaftler und Vertreter der Kirchen. Organisatorisch und strategisch gemanagt werden soll das Vorhaben vom früheren Juso-Chef mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht