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WAZ: Obamas Sputnik-Moment. Leitartikel von Gudrun Büscher

Geschrieben am 26-01-2011

Essen (ots) - US-Präsident Obama ist ein begnadeter Redner, der
die Gunst der Stunde zu nutzen versteht. Die Rede zur Lage der Nation
war eine solche Stunde. Und wer genau hinhörte, weiß auch, was sie
geschlagen hat. Dies, so sagte Obama, ist der "Sputnik-Moment unserer
Generation".

Nun werden vor allem die jüngeren Zeitgenossen nicht mehr
zwangsläufig wissen, auf was der Präsident anspielte. 1957 schickte
die Sowjetunion den allerersten Satelliten ins All - "Sputnik 1". Er
steht heute für den Beginn der Raumfahrt und für ein geschocktes
Amerika. Aus dem Selbstverständnis heraus, die bessere, stärkere,
klügere und fortschrittlichere Großmacht zu sein, empfanden die
Amerikaner "Sputnik" als Schmach. Ebenso wie die sofort forcierten
und erbärmlich gescheiterten Versuche, selbst Satelliten ins All zu
schicken. Doch aus dieser Niederlage erwuchs etwas Großes. Die Nation
besann sich auf ihre Stärken. Alle packten an, Geld spielte keine
Rolle, und am 21. Juli 1969 betrat der Amerikaner Neil Armstrong als
erster Mensch den Mond.

Wenn Obama also vom "Sputnik-Moment unserer Generation" spricht
und seine Rede unter das Motto "Die Zukunft gewinnen" stellt, gibt er
die Gegenwart verloren. Und nicht nur das. Er wirft die Frage auf: Wo
macht der Präsident den Feind aus?

"Wir müssen Amerika zum besten Ort der Welt machen, um die
Wirtschaft voranzubringen. Wir müssen Verantwortung für unsere
Schulden übernehmen und unsere Regierung reformieren", sagte Obama.
Und er beschwor den "State of Union", den Staat der Einheit. Und
genau hier liegt die Antwort. Die USA laufen Gefahr, sich selbst zu
besiegen. China, Russland, Europa - das sind keine Feinde, es sind
Konkurrenten im Wettlauf um Macht und Märkte. Die Grabenkämpfe toben
im Inneren. Amerika blockiert sich selbst. "Wir kommen zusammen voran
oder gar nicht", erklärte der Präsident. Und genauso ist es. Obama
braucht die Republikaner, ohne die er nichts mehr gestalten kann.
Dabei geht es nicht, wie Kritiker behaupten, nur um eine mögliche
zweite Amtszeit Obamas. Es geht um die Weichenstellung für die
Zukunft des Landes. Und von der hängen nicht nur die Amerikaner ab.

Fazit: Obama spricht vom "Sputnik-Moment unserer Generation" und
will damit das Land zusammenschweißen. Das ist auch nötig, wollen die
USA verloren gegangenes Terrain zurückgewinnen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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