(Registrieren)

Südwest Presse: Kommentar zur Bundeswehr

Geschrieben am 15-12-2010

Ulm (ots) - Eine Ära geht zu Ende. Wenn am 3. Januar die letzten
Wehrpflichtigen in die Kasernen einrücken, wird auch das letzte
Kapitel der Wehrpflicht in Deutschland aufgeschlagen. 55 Jahre hat
sie die Bundeswehr geprägt, Mitte 2011 hat sie ausgedient, eine
Wiederbelebung wird es nicht geben. Schon mit der Wiedervereinigung
war klar, dass die neuen Einsätze auch eine neue Struktur notwendig
machen, deshalb ist es höchste Zeit, diese in die Tat umzusetzen.
Dass Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bereits
vorzeitig zum 1. März darauf verzichtet, junge Männer zum Dienst an
der Waffe zu verpflichten, hat neben der Wehrgerechtigkeit auch
praktische Gründe: Der Minister muss sparen. Schon heute ist klar,
dass er sein mittelfristiges Sparziel von 8,3 Milliarden Euro nicht
wird einhalten können. Eine Strukturreform der Bundeswehr ist teuer.
Sie macht nur dann Sinn, wenn sie an den künftigen Einsatzszenarien
und der dafür benötigten Ausstattung entlang geplant wird und nicht
am Sparplan. Eine Zeit- und Berufsarmee, die um die besten Köpfe mit
dem freien Arbeitsmarkt konkurriert, muss etwas anzubieten haben,
wenn sie nicht personell ausbluten oder zum Auffangbecken für
schwierige Fälle verkommen will. Mindestens so entscheidend für den
künftigen Erfolg der Bundeswehr wird es sein, ob es gelingt, das Bild
des Bundeswehrsoldaten weiter positiv in der Gesellschaft zu
verankern. Das könnte noch schwieriger werden als die finanzielle
Herausforderung. Das alles zeigt: Mit dem gestrigen
Kabinettsbeschluss ist nur der erste Schritt hin zu einer
Neuausrichtung der Truppe getan. Die Durststrecke kommt noch.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

306635

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Rot-Grün setzt Änderungen bei der Schulpolitik durch = von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Rot-Grün hat gestern einen Teil seiner bildungspolitischen Wahlversprechen eingelöst. Dieses Vorhaben war politisch nicht eben anspruchsvoll, bestand es doch im wesentlichen daraus, einen großen Teil der Reformen der schwarz-gelben Vorgängerregierung zurückzudrehen. Das ist nun gelungen und entsprach den Erwartungen der rot-grünen Klientel. Denn sowohl die meisten Lehrer- wie auch einige Elternverbände hatten gegen die Einführung der Kopfnoten protestiert. Der Widerstand gegen die Schwächung des Elternwillens mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: NRW-Landtag schafft Kopfnoten wieder ab Zurück auf Anfang PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - In der Schulpolitik ist die rot-grüne Landesregierung dahin zurückgekehrt, wo sie vor fünf Jahren aufgehört hat. Zentrale Reformen der Vorgängerregierung von CDU und FDP, von den Kopfnoten über die Abschaffung der Drittelparität in den Schulkonferenzen und den kommunalen Schulbezirken bis zu den verbindlichen Festlegungen der Grundschulen auf den weiteren Bildungsgang der Kinder, wurden wieder kassiert. Zurück auf Anfang, das ist zwar kein schönes Bild, alles andere wäre aber unglaubwürdig gewesen. SPD und Grüne mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Europa darf sich nicht auf Pump finanzieren Dorothea Siems über den EU-Gipfel und die konsequente Haltung der Kanzlerin Berlin (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor dem EU-Gipfel klargemacht, wo für sie im Kampf gegen die Euro-Krise die rote Linie verläuft: keine Gemeinschaftsanleihen, keine Hilfen für überschuldete Staaten ohne harte Sparauflagen und - zumindest in schwerwiegenden Fällen - eine Beteiligung der privaten Gläubiger an den Kosten der Rettungsaktionen. Der neue dauerhafte Krisenmechanismus soll nicht nur die Finanzmärkte beruhigen, sondern auch die zunehmende Skepsis der hiesigen Bürger gegenüber dem Euro ausräumen. Doch selbst mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Europa vor dem Euro-Gipfel Deutsche Gewichtsprobleme KNUT PRIES, BRÜSSEL Bielefeld (ots) - Der Gipfel naht, und wieder geht es vorher hoch her. Im Oktober waren es unter anderem die EU-Kommissarin Viviane Reding und ihr Chef José Manuel Barroso, die Missfallen über Angela Merkels Vorstellungen zur Krisenbewältigung bekundeten. Jetzt hat erneut ein Chor der Missvergnügten die Stimme erhoben, mit dem Luxemburger Premier Jean-Claude Juncker an der Spitze. Und wieder kann man aus dem Getöse nicht schließen, dass die Kanzlerin bei der Brüsseler Zusammenkunft mit ihren Kollegen auf eine stabile Wand des mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Eurokrise Halle (ots) - Angela Merkel muss ihre Linie fürs Hier und Jetzt festlegen und deutsche Interessen ganz praktisch wahren. Eurobonds würden Krisenstaaten die Kredite billiger machen. Für Deutschland würden sie die Kosten erhöhen. Deshalb ist Berlin dagegen. Außerdem ist das ein Anreiz zu staatlicher Sparpolitik, denn die wird durch niedrigere Zinsen an den Kapitalmärkten erhöht. Auch das ist einfach. Aber brutal. Doch es hilft nichts. Europa braucht zwar mehr gemeinsame Politik, aber das Ziel muss mehr Haushaltsdisziplin sein. Nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht