(Registrieren)

FT: Kommentar zu Guttenberg

Geschrieben am 13-12-2010

Flensburg (ots) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
weiß, wie man Volkes Emotionen bedient. Regelmäßige Truppenbesuche in
Afghanistan hat er ebenso im Repertoire wie Auftritte auf dem roten
Teppich - möglichst an der Seite seiner fotogenen Frau. Gerade dieser
- vom Boulevard befeuerte - Glamour-Faktor des fränkischen Freiherrn
ist es, der ihn zu Deutschlands beliebtestem Politiker gemacht hat.
Doch jetzt hat "KT" den Bogen der Inszenierung überspannt. Seine
vorweihnachtliche Afghanistan-Reise zu einem Familienausflug zu
machen, ist purer Populismus. Dabei hat Gattin Stephanie im
Kampfgebiet von Kundus nun wirklich nichts verloren, auch wenn sie
ihren Flug selbst bezahlt. Schon allein der Sicherheit wegen, für die
die Soldaten Sorge tragen müssen. Dennoch scheuen sich die
Guttenbergs nicht, die Kulisse des Krieges zur Selbstdarstellung zu
missbrauchen. Dass dann auch noch Johannes B. Kerner samt TV-Tross
mit an den Hindukusch durfte, ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit.
Natürlich müssen Journalisten aus Afghanistan berichten - und das
möglichst kritisch. Aber taugt ausgerechnet die Talkrunde des
Quotenjägers und Alles-und-jeden-Verstehers Kerner dazu, die
Ernsthaftigkeit des Einsatzes zu vermitteln? Wohl kaum. Und dass
sich Minister Guttenberg höchstselbst in die Show des "embadded
Entertainers" begeben hat, lässt am Instinkt des Politstars zweifeln.

Originaltext: Flensburger Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59123
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59123.rss2

Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-1060
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

306109

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Entschädigung für frühere Heimkinder Bielefeld (ots) - Ich habe den Mann, der alle paar Wochen anruft, weil er reden muss, noch nie getroffen. Aber in langen Gesprächen habe ich erfahren, dass er wohl älter als 50, etwa 1,90 Meter groß und »ein Mann wie ein Baum« sein muss. Umso erschütternder ist, dass er regelmäßig nach einigen Minuten hemmungslos zu weinen beginnt und seine Worte im Schluchzen untergehen. Jahrzehnte ist es her, dass er seine Kindheit im Salvator-Kolleg in Hövelhof-Klausheide verbringen musste. Bei seinem letzten Anruf hat mir der Mann endlich erzählt, mehr...

  • Ostthüringer Zeitung: Kommentar Ostthüringer Zeitung Gera Gera (ots) - Ostthüringer Zeitung Gera zu Wikileaks: Fragwürdig ist das Verhalten jener Finanzdienstleister wie Visa, die Wikileaks-Konten sperren, um den Geldhahn abzudrehen. Die Wikileaks-Veröffentlichungen sind nirgendwo als illegal eingestuft, was die Kontensperrung rechtfertigen würde. Vermutlich ist man verschnupft in Washington, wo doch Demokratie und Pressefreiheit dort heilig ist. Es wird Zeit, dass im Internet abgerüstet wird. Originaltext: Ostthüringer Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74527 mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Dezember 2010 den gemeinsamen besuch der Guttenbergs in Afghanistan: Bremen (ots) - Reality statt Show von Joerg Helge Wagner Auf Karl-Theodor zu Guttenberg blickt das Publikum längst wie auf einen Artisten oben in der Zirkuskuppel: Man verfolgt staunend die waghalsigen Kunststücke am Trapez - und fragt sich insgeheim, ob der Mann nicht bei der nächsten Drehung den Bügel verfehlt und abstürzt. Gestern war es wieder soweit: Der Verteidigungsminister nahm zur Visite des afghanischen Kriegsgebietes nicht bloß zwei veritable CDU-Ministerpräsidenten und den üblichen Medientross mit. Darunter war mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Bundeswehr / Afghanistan / Guttenberg Osnabrück (ots) - Zu viel des Guten Minister Guttenberg ist tatkräftig und ungemein beliebt - und leistet sich bei der Öffentlichkeitsarbeit doch erstaunliche Fehltritte. In schlechter Erinnerung sind noch die gestellten Fotos seiner ersten US-Reise als Wirtschaftsminister: Wie auf Klassenfahrt reckte er den Daumen auf dem Times Square empor und ließ sich ablichten. Jetzt nimmt er als Verteidigungsminister eine ganze Entourage nebst Promi-Frau und Showmaster Kerner zum vorweihnachtlichen Besuch im Kampfgebiet mit. Zugehörigkeit mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Nahost / Israel / USA / Palästinenser / Siedlungen Osnabrück (ots) - Obamas Fehler Es ist eine krachende Niederlage für die US-Regierung: Die Nahost-Gespräche sollen jetzt "indirekt" fortgeführt werden. Im Klartext heißt das: Die jüngste Verhandlungsrunde ist gescheitert. Die US-Regierung steht ohne ein einziges greifbares Ergebnis da. Für Präsident Obama ist das auch deshalb bitter, weil er vollmundig angekündigt hatte, den Jahrhundertkonflikt innerhalb eines Jahres zu lösen. Er hat den Dauerstreit offenbar völlig unterschätzt. Möglicherweise ist der Präsident hier Opfer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht