(Registrieren)

ZDF-Magazin "Frontal 21": Mangelnde Transparenz bei Gorleben - Bürger fordern Aufklärung / Wissenschaftler spricht von Zensur

Geschrieben am 02-11-2010

Mainz (ots) - Im Vorfeld der Castor-Transporte erheben Bürger im
Wendland schwere Vorwürfe gegen Bundesumweltminister Norbert Röttgen.
Martin Donat, stellvertretender Landrat im Kreis Lüchow Dannenberg,
kritisiert gegenüber dem ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am
heutigen Dienstag, 2. November, 21.00 Uhr): "Die große Mehrheit der
Bevölkerung ist voll großer Empörung und hat kein Vertrauen mehr in
die politischen Gremien." Statt einer Öffentlichkeitsbeteiligung mit
klaren Rechten für die Bürger lasse der Umweltminister Gorleben auf
der Grundlage alten Bergrechts aus den 80er Jahren erkunden. Danach
haben die Bürger keine Mitwirkungsrechte. Stattdessen soll das so
genannte "Forum Endlagerdialog" die Öffentlichkeitsbeteiligung
ersetzen, ein informeller Gesprächskreis ohne Mandat und Rechte für
die Bürger.

Donat gehörte dem Gesprächskreis bis vor kurzem an und sagt jetzt:
"Ich bin ausgetreten, weil es von Röttgen als Alibi für
Bürgerbeteiligung instrumentalisiert wurde." Statt mehr Transparenz
gehe "alles stumpf weiter, so wie es seit 33 Jahren gemacht worden
ist!. Röttgen hatte versprochen, die Öffentlichkeit bei der wieder
aufgenommenen Erkundung des Salzstocks Gorleben als möglichem
Endlager aktiv zu beteiligen. "Davon spüren die Menschen vor Ort
nichts", sagt Donat gegenüber "Frontal 21".

Tatsächlich seien, so der Physiker und Spezialist für
Salzstock-Analyse Heinz Nickel, der Öffentlichkeit in der
Vergangenheit wichtige Forschungsergebnisse vorenthalten worden.
Nickel hatte im Auftrag der Bundesregierung ab 1979 die Eignung des
Standorts Gorleben als Atommüll-Endlager untersucht. Sein Fazit
damals: Aufgrund der Struktur des Salzstocks habe er
Sicherheitsbedenken. Die Eignung Gorlebens als Atommüllendlager zog
er schon damals in Zweifel.

Die kritischen Passagen des Geowissenschaftlers seien aus dem
entscheidenden Abschluss-Bericht der Physikalischen Bundesanstalt,
die Gorleben dann 1983 als Erkundungsort empfahl, herausgehalten
worden. "Ich empfinde das noch heute als Zensur. Wenn man als
Wissenschaftler das, was man mit Messwerten belegen kann, nicht mehr
schreiben darf, dann weiß ich nicht, wie man das anders nennen soll",
so der heute 80-jährige Wissenschaftler gegenüber "Frontal 21". Heinz
Nickel soll am 11. November 2010 als Zeuge vor dem
Gorleben-Untersuchungsausschuss aussagen.

Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Tel.:
030/2099-1255 (Ilka Brecht)

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

298384

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Bundesjustizministerin: Anklage gegen Chodorkowski nicht nachvollziehbar Berlin (ots) - Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat das Verfahren gegen den früheren Jukos-Chef und Kremlkritiker Michail Chodorkowski scharf kritisiert. Schon allein die Anklage sei "nicht nachvollziehbar", sagte die Ministerin dem "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Es handele sich weitgehend um dieselben Vorwürfe, die man dem Angeklagten bereits im ersten Prozess gemacht habe. Man könne nicht eine Tat "mal als Steuerhinterziehung, mal als Diebstahl" bewerten. "Hier wird alles getan, damit Chodorkowski mehr...

  • Rheinische Post: Post hat jetzt mehr als Million Anmeldungen beim "E-Post-Brief" Düsseldorf (ots) - Die Deutsche Post AG hat ein wichtiges Etappenziel beim Start ihres sicheren Online-Briefes "E-Post-Brief" erreicht. Mehr als eine Million Personen und Unternehmen haben sich für den Dienst angemeldet und sich eine entsprechende Mail-Adresse gesichert. Dies erfuhr die Düsseldorfer "Rheinische Post" aus Unternehmenskreisen. Laut "Rheinischer Post" (Mittwochausgabe) plant die Post, den Dienst auch für andere Postfirmen im Ausland zu organisieren. Die Wettbewerber für einen sicheren Online-Dienst, Deutsche Telekom mehr...

  • Schnellboot "Hyäne" läuft zum UNIFIL-Einsatz aus (mit Bild) Glücksburg (ots) - - Querverweis: Dokumente liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Warnemünde - Das Schnellboot "Hyäne" wird am Freitag, den 5. November, um 10 Uhr seinen Heimathafen Warnemünde mit Kurs auf die libanesische Küste verlassen. Als Teil des deutschen Marineeinsatzverbandes wird das Flugkörper-Schnellboot an der mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert den vor 20 Jahren abgeschlossen deutsch-polnischen Grenzvertrag: Frankfurt/Oder (ots) - Als vor 20 Jahren - im November 1990 - das gerade wiedervereinte Deutschland und die erste demokratische Regierung Polens den Verlauf der Grenze bestätigten, anerkannten sie praktisch nur, was seit 1945 zur Realität geworden war ... Heute, 20 Jahre später, ist von all diesen Abgrenzungen im Alltag nicht mehr viel zu spüren. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass seit drei Jahren keine Wachposten mehr an Oder und Neiße die Ausweise kontrollieren, wird von einigen sogar kritisiert. Doch gegen Autodiebstähle und mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert die Weigerung von Zahnärzten, Kassenpatienten 2010 keinen Termin mehr zu geben: Frankfurt/Oder (ots) - Das ganze ist ein Skandal, denn Streit ums Geld sollte nie auf dem Rücken der Kranken ausgetragen werden. Immerhin werden die Honorarsummen von den Kassen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen ausgehandelt. Da kann niemand im nachhinein jammern, er müsse nun umsonst arbeiten. Wer aber das Ende der disziplinierenden Budgetierung verlangt, sollte auch sagen, dass die Kosten für die Gesundheit dann noch stärker steigen werden als bisher. Gleichwohl müssen die Klagen der Zahnärzte geprüft werden ... All mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht