(Registrieren)

Allgemeine Zeitung Mainz: Kommentar zu Lohnniveau

Geschrieben am 24-09-2007

Mainz (ots) - Binsenweisheit
Ein Blick in Statistiken ist bisweilen ungemein aufschlussreich. Nach
der Lektüre des Statistischen Jahrbuches 2007 des
Bundesarbeitsministeriums stellt sich beispielsweise rasch die Frage,
was denn die schon seit geraumer Zeit konstatierte kräftigere
Binnennachfrage überhaupt ausgelöst hat. Mehr Geld in den Taschen der
Menschen? Das kann jedenfalls nicht Ursache gewesen sein, denn die
realen, also um die Preissteigerung bereinigten Nettolöhne sind
sowohl 2006 als auch 2005 spürbar gesunken. Unabhängig davon, was
denn nun die genauen Hintergründe der steigenden Kauflust sind,
sollte allen Beteiligten klar sein, dass sich etwas ändern muss.
Niemand bestreitet, dass in den vergangenen Jahren die inländische
Produktion in puncto Effizienz und Produktivität großen Nachholbedarf
hatte. Und die meisten Arbeitnehmer haben auch eingesehen, dass sie
mit moderaten Lohnforderungen ihren Teil zur Verbesserung der
internationalen Wettbewerbsfähigkeit beitragen müssen. Doch das heißt
nicht, dass die Nettolöhne jetzt weiter sinken dürfen. Niemand kann
wollen, dass ein stetiger wachsender Teil der Bevölkerung vom
allgemeinen Kapitalwachstum abgekoppelt wird und sich die Schere
zwischen Arm und Reich weiter öffnet. Wer diese Politik vertritt,
handelt grob fahrlässig und schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern
auch dem inneren Frieden. Der Export allein kann es auf Dauer nicht
richten; wir brauchen auch eine kräftige Nachfrage im Inland, damit
die Wirtschaft brummt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden
können. Viele mögen abwinken und das als Binsenweisheit bezeichnen.
Doch manchmal hat man den Eindruck, dass diese Erkenntnis schlicht
vergessen wird. Deutschland ist nicht nur durch "Made in Germany"
groß geworden, sondern auch durch eine breite und kaufkräftige
Mittelschicht. Alle müssen dazu beitragen, dass sie erhalten bleibt -
der Staat durch eine Politik, die sinkende Lohnnebenkosten
ermöglicht, und die Unternehmen durch wieder stärker steigende
Gehälter.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

94522

weitere Artikel:
  • Börsen-Zeitung: Außer Spesen nichts gewesen, Kommentar von Bernd Wittkowski zum Einfluss der Politik auf die Landesbankenlandschaft Frankfurt (ots) - Hoppla, da sind wohl manchem Beteiligten und Beobachter ein wenig die Gäule durchgegangen. Fast hätte man übers Wochenende glauben können, etwas verpasst zu haben: die Geburtsstunde der Superlandesbank aus LBBW und BayernLB. Oder gar den flotten Dreier inklusive WestLB. Die paar noch fehlenden Unterschriften und Beschlüsse - reine Formsache. Oder? Wie viele Landesbankfusionen wurden in den letzten - sagen wir - 25 Jahren im Sandkasten gespielt: zwei, drei oder vier Dutzend? Es gibt keine mit viel Fantasie irgendwie mehr...

  • WAZ: Gehaltsstatistik: Wer schuld ist - Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Es ist bemerkenswert, mit welcher Dreistigkeit Politiker wie Rainer Brüderle meinen, sie könnten ihre unappetitliche Suppe auf der Gehaltsstatistik kochen. Die Große Koalition sei schuld, meint der FDP-Vize. Wenn jemand an stagnierenden Löhnen schuld ist, dann - so viel sei dem früheren Mainzer Weinbau-Minister zugerufen - waren es die Fehler, die Schwarz-Gelb bei der Finanzierung der Einheit gemacht hat. Wenn die Statistik auch alle Mängel einer Statistik aufweist, weil sie etwa nicht die vermehrte Teilzeitarbeit berücksichtigt, mehr...

  • WAZ: Harter Kampf um Software - Kommentar von Wilfried Beiersdorf Essen (ots) - Das haben die Microsoft-Strategen in den letzten 15 Jahren noch nie erlebt: Während ihre jeweils neuen Windows-Varianten von 3.0 bis XP trotz aller Macken meist Selbstläufer waren, ist das bei Vista nicht so. Viele Nutzer wollen das fünf Jahre alte XP wiederhaben. Und: Microsoft reagiert sogar und erlaubt PC-Herstellern, XP als Zugabe zu höherwertigen Vista-Rechnern zu verteilen. Soviel Kundennähe des Software-Giganten überrascht, kommt aber nicht von ungefähr. Microsoft ist längst nicht mehr der allmächtigte Software-Konzern. mehr...

  • Fannie Mae erwägt Vorzugsaktiengeschäft; Unternehmen stellt den Investoren die der OFHEO vorgelegte Kapitalhöhe des zweiten Quartals zur Verfügung Washington (ots/PRNewswire) - Fannie Mae (NYSE: FNM) gab heute die voraussichtliche Kapitalhöhe zum 30. Juni 2007 bekannt, die das Unternehmen an die US-Aufsichtsbehörde für Wohnungsbauunternehmen (OFHEO - Office of Federal Housing Enterprise Oversight), vorgelegt hat. Diese Information wird vor der Einstufung durch die OFHEO bereitgestellt, da Fannie Mae in dieser Woche ein Vorzugsaktiengeschäft in Betracht zieht. Das Federal Housing Enterprises Financial Safety and Soundness Act von 1992 verlangt, dass der Direktor der OFHEO die Kapitalhöhe mehr...

  • Micrel bringt ersten CableCard 2.0 Power Switch und Controller auf den Markt, die auf einem einzigen Chip integriert sind San Jose, Kalifornien (ots/PRNewswire) - - Das Gerät ist der einzige integrierte Schaltkreis auf dem Markt, der der Verfügung des FCC entspricht, nach der alle neuen Set-Top-Boxen mit einer CableCard(TM) 2.0 ausgestattet sein müssen Micrel Inc. (Nasdaq: MCRL), ein Branchenführer im Bereich weltweiter Analog-, Breitband- und Ethernet-IC-Lösungen, brachte heute den MIC2569YQS auf den Markt, einen CableCard 2.0 Power Controller, der für die Benutzung in CableCard-Anwendungen vorgesehen ist. Die neue IC-Lösung gehört zu der umfangreichen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht