 WAZ: Harter Kampf um Software - Kommentar von Wilfried Beiersdorf
Geschrieben am 24-09-2007 |
Essen (ots) - Das haben die Microsoft-Strategen in den letzten 15
Jahren noch nie erlebt: Während ihre jeweils neuen Windows-Varianten
von 3.0 bis XP trotz aller Macken meist Selbstläufer waren, ist das
bei Vista nicht so. Viele Nutzer wollen das fünf Jahre alte XP
wiederhaben. Und: Microsoft reagiert sogar und erlaubt
PC-Herstellern, XP als Zugabe zu höherwertigen Vista-Rechnern zu
verteilen.
Soviel Kundennähe des Software-Giganten überrascht, kommt aber nicht
von ungefähr. Microsoft ist längst nicht mehr der allmächtigte
Software-Konzern. Dabei ist das jüngste Kartellurteil des
Europäischen Gerichtshofs mit seiner fast 500 Millionen Euro hohen
Strafe nur ein Aspekt. Microsoft macht zunehmend die Konkurrenz zu
schaffen. Google, Apple oder IBM setzen mit ihrer oft kostenlosen
Software neue Zeichen. Ob Büro-Programme, Internet-Browser oder
Medienspieler - die neuen Anbieter brechen in viele Domänen
Microsofts ein. Von daher darf man gespannt sein, ob es der Konzern
tatsächlich schafft, ab 2008 keine XP-Computer mehr zuzulassen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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