(Registrieren)

Rheinische Post: Rechnungshof warnt Bundestag vor Kostenrisiko bei RAG-Börsengang

Geschrieben am 24-08-2007

Düsseldorf (ots) - Der Bundesrechnungshof (BRH) hat den Bundestag
in einem geheimen Prüfbericht gewarnt, das Auslaufen des
Steinkohle-Bergbaus und der Börsengang der RAG brächten "erhebliche
finanzielle Risiken für den Bund". Wie die "Rheinische Post"
(Freitagausgabe) berichtet, befürchtet der Rechnungshof vor allem bei
den so genannten Ewigkeitslasten unabsehbare Folgen für die
Staatskasse. Weil der BRH-Bericht vertrauliche Geschäftsdaten des
RAG-Konzerns enthalte, sei er für Abgeordnete nur in der
Geheimschutzstelle des Bundestags einzusehen.

Nach Angaben der Zeitung verweisen die Rechnungsprüfer auf
mögliche Kosten durch Bergschäden sowie die Reinigung des
Grundwassers und das Abpumpen des Grubenwassers. Dabei gehe der Bund
"Haushaltsrisiken ein, deren Höhe nicht bestimmt ist", warnte der
BRH. Nach den "Erblastenverträgen" mit der RAG-Stiftung müssten die
Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland finanziell einspringen, falls
das Vermögen der geplanten RAG-Stiftung nicht ausreiche, um die
Ewigkeitslasten zu bezahlen. Der Bund wiederum habe sich
verpflichtet, den Ländern dann ein Drittel dieser Kosten abzunehmen.
Doch das Ausmaß dieser Risiken könne weder die RAG noch die vom
Bundeswirtschaftsministerium als Gutachter eingesetzte
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG einschätzen, schreibt der BRH.
Der Rechnungshof bemängelt zudem, auch das KPMG-Gutachten beruhe
weitgehend auf Daten der RAG.

Nach Angaben der Zeitung räumte das Bundeswirtschaftsministerium
in seiner Stellungnahme zu dem Prüfbericht ein, die Feststellungen
des Rechnungshofs "treffen zum Teil zu". Der BRH übersehe aber, dass
bei den Berechnungen der Staatshilfen durchgängig das jeweils
größtmögliche Risiko zu Grunde gelegt worden sei. Laut KPMG belaufen
sich die Ewigkeitslasten auf bis zu 6,873 Milliarden Euro, bezogen
auf das Jahr 2018. "Aus Sicht des Bundes stellt dieser Betrag eine
Obergrenze dar", erklärte das Ministerium. Nach Berechnungen der RAG
reiche das Stiftungsvermögen dafür aus. Geschätzt werde ein
Börsenerlös von 5,1 Milliarden Euro und eine Verzinsung des Vermögens
in Höhe von 8,5 Prozent pro Jahr, die "bei Finanzanlagen mit
mittlerem Risiko realistisch" sei.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

88619

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Steinbrück: Hartz IV-Erhöhung nur mit Mindestlohn Düsseldorf (ots) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat unterstrichen, dass es eine Anhebung der Hartz-Regelsätze nur in Zusammenhang mit einem Mindestlohn geben soll. "Franz Müntefering hat Recht, wenn er bei einer Anhebung der Regelsätze zugleich über die Festsetzung von Mindestlöhnen reden will", sagte Steinbrück der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Steinbrück schloss ausdrücklich nicht aus, dass die SPD den Konflikt um Hartz IV und Mindestlöhne weiter zuspitzen werde. "Der Zusammenhang ist unabweisbar. mehr...

  • Rheinische Post: Steinbrück: SPD ist zu halbherzig Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Peer Steinbrück hat seine Partei aufgefordert, künftig "einem Gestaltungsanspruch zu folgen und nicht einem Abwehrreflex". Der Finanzminister rückte gegenüber der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) von dem Begriff der "Heulsuse", den er Teilen seiner Partei vorgehalten hatte, ab. "Über Bilder kann man immer streiten." Zugleich unterstrich er aber die Berechtigung der Kritik. "Das ändert nichts an dem analytischen Inhalt. Und daran halte ich fest. Die politische Ausstrahlung der SPD mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Rechtsextremismus Kirche will Steinar-Shop auszahlen - Schlechte Klage-Prognose Halle (ots) - Das katholische Bistum Magdeburg will den Betreiber des umstrittenen Steinar-Shops im Magdeburger Hundertwasserhaus notfalls mit Geldzahlungen zum Auszug bewegen. "Es wird dazu noch in dieser Woche Gespräche geben", kündigte Regine Loreck, Sprecherin der Gero AG, gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) an. Ende Juli war der Textilladen "Narvik" in den Prestigebau der Landeshauptstadt eingezogen. Schnell regte sich massiver Protest, weil dort bei Rechten beliebte Kleidung der Marke "Thor mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Stadtsanierung Landeshilfe für Altbauten - 60 Millionen bis 2013 für Sanierung Halle (ots) - Das Land will beim Stadtumbau stärker die Sanierung privater Altbauten fördern. "Wir wenden uns mehr dem Leerstand in den Innenstädten zu", sagte Landesbauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Er verwies auf ein neues Förderprogramm über 60 Millionen Euro, womit das Land in den nächsten sechs Jahren Altbau-Sanierungen unterstützt. "Viele Privatbesitzer sind nicht in der Lage, ihr Mietshaus zu sanieren. Wir wollen den Verfall stoppen und neues Leben in die Innenstädte mehr...

  • LVZ: Beck stellt Rentnern für 2008 Rentenerhöhung in Aussicht / Koalition muss dafür sorgen, dass Aufschwung bei Bürgern ankommt / SPD-Kanzlerkandidat müsse 2009 klare Alternative zum Programm Merkel Leipzig (ots) - Der SPD-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat den Rentnern in Deutschland für kommendes Jahr eine beträchtliche Rentenerhöhung in Aussicht gestellt. Zugleich forderte er von der großen Koalition in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) gezielte Maßnahmen, damit der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung auch beim einzelnen Bürger spürbar ankomme. Darunter könnte auch eine außerordentliche Anpassung der Bedarfssätze nach Hartz IV an höhere Lebenshaltungskosten fallen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht