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Deutsche Zeitungsverlage drucken auf Papier aus Urwaldzerstörung / Neuer Greenpeace-Report - Kahlschlag verschärft Klimawandel

Geschrieben am 20-08-2007

Hamburg (ots) - Ein heute von Greenpeace veröffentlichter Report
belegt, dass auch deutsche Zeitungen und Zeitschriften auf Papier aus
kanadischer Urwaldzerstörung gedruckt werden. In Deutschland beziehen
die WAZ-Mediengruppe, der Axel Springer Verlag, der DuMont Verlag und
die Holtzbrinck Verlagsgruppe Papier von Firmen, die in Kanada Urwald
kahl schlagen. Deutschland importierte im Jahr 2005 über 600.000
Tonnen Papier und Zellstoff aus Kanada. Der Kahlschlag verschärft
auch den Klimawandel. Nach dem letzten Bericht des Weltklimarates
IPCC gehen bis zu 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen auf die
weltweite Zerstörung der Wälder zurück.

"Wenn der Klimawandel gebremst werden soll, müssen wir die letzten
Urwälder der Erde sofort schützen", sagt Oliver Salge, Waldexperte
von Greenpeace. "Die Zeitungsverlage in Deutschland und anderen
europäischen Ländern müssen ihre kanadischen Lieferanten anweisen,
den Kahlschlag zu beenden. Sonst sind der Klimawandel und das große
Artensterben kaum aufzuhalten."

Kanadas Urwald speichert 47,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das
entspricht dem siebenfachen jährlichen Ausstoß an Kohlenstoff durch
die Verbrennung fossiler Energieträger weltweit. Wird der Urwald
abgeholzt, entweichen Kohlendioxid und andere Treibhausgase aus dem
Boden in die Atmosphäre.

Der Greenpeace-Report konzentriert sich auf die beiden kanadischen
Provinzen Ontario und Quebec, in denen die Firmen
Abitibi-Consolidated, Bowater und Kruger seit Jahren große Urwälder
kahl schlagen. Zwei Drittel des Urwaldes, den die drei Firmen
ausbeuten, sind bereits komplett zerstört oder stark verwüstet. Die
betroffene Fläche entspricht zwei Dritteln der Bundesrepublik.
Abnehmer des kanadischen Zellstoffes ist auch der Papierhersteller
Stora Enso in Deutschland, einer der bekanntesten Verarbeiter von
Urwald.

Der boreale Urwald Kanadas formt zusammen mit den Wäldern
Skandinaviens, Russlands und Alaskas das größte Waldökosystem der
Nordhalbkugel. Zahlreiche Vögel und Säugetiere sind auf intakten
Urwald in Kanada angewiesen, wie etwa der Bär, der Wolf und das
Karibu. Wissenschaftler befürchten, dass das Karibu, das die
25-Cent-Münze Kanadas prägt, ohne den Schutz des Urwaldes in einigen
Jahrzehnten regional ausgestorben sein wird.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel.
040-30618-336 oder 0171-6035 531, und Pressesprecherin Simone Miller,
Tel. 040-30618-343. Fotos des kanadischen Urwaldes finden Sie unter
www.greenpeacefoto.de. Den Report "Consuming Canada's Boreal Forst -
The chain of destruction from logging companies to consumers" (60 S.)
und eine dreiseitige deutsche Zusammenfassung sind unter
www.greenpeace.de/kanada erhältlich.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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