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Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 16. August 2007 den tödlichen Anschlag auf drei deutsche Polizisten in Afghanistan:

Geschrieben am 15-08-2007

Bremen (ots) - Jetzt erst recht
Von Joerg Helge Wagner
Man muss es bei allem Entsetzen und Mitgefühl so drastisch sagen: Die
drei Polizisten, die gestern in Afghanistan ermordet wurden, werden
nicht die letzten deutschen Opfer "am Hindukusch" sein. Dafür ist die
wahllose Brutalität und Menschenverachtung der radikalislamischen
Taliban viel zu groß. Groß ist aber auch die Entschlossenheit
maßgeblicher deutscher Politiker, nicht vor diesen Extremisten in die
Knie zu gehen, indem man die Solidarität mit den Verbündeten und dem
afghanischen Volk per Rückzug aufkündigt.
Das ist das gute, aber noch zu leise Echo aus Berlin auf den feigen
Anschlag. Führende Unionspolitiker, SPD-Chef Beck und
Oppositionsführer Westerwelle machen sofort klar, dass man nun über
eines ganz bestimmt nicht reden werde: über eine Verringerung des
deutschen Engagements in Afghanistan. Selbst die Doppelspitze der
Grünen will einen Monat vor ihrem Sonderparteitag zu Afghanistan die
Aufbauarbeit dort nicht beenden. Dass die Linkspartei sich weiterhin
in der Rolle der Terror-Erfüllungsgehilfen gefällt, ist ebenso
unerträglich wie wenig überraschend. Ihr Geschäftsführer Bartsch tut
genau das, was die Taliban nach jedem Anschlag mit deutschen Opfern
erhoffen: Er sieht den Beweis erbracht, "dass militärische Präsenz
allein keine Sicherheit bringt". Den Gegenbeweis, dass militärischer
Rückzug Sicherheit brächte, bleibt er - wie immer - schuldig.
Leider wird aber auch rechts von den Post-Kommunisten gewackelt.
Becks Mahnung vor einem überstürzten Kurswechsel richtet sich an die
eigenen Genossen, nicht an den Koalitionspartner. Denn auch
Gedankenspielereien über einen Ausstieg aus der Anti-Terror-Operation
OEF sind ganz im Sinne der Taliban. Bundeswehr-Generalinspekteur
Schneiderhan hat schon vor gut drei Wochen im "Spiegel" erklärt,
weshalb: Je erfolgreicher OEF sei, desto sicherer und erfolgreicher
sei die Stabilisierungsmission der Schutztruppe ISAF. Und je
erfolgreicher ISAF sei, desto weniger brauche man die OEF. Dem ist
nach dem gestrigen Tag nur hinzuzufügen: Jetzt erst recht!

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
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