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Neues Deutschland: zu Rissen im Holocaust-Mahnmal

Geschrieben am 08-08-2007

Berlin (ots) - Skandal! Eine Peinlichkeit. Ärgernis. Die Äthetik
ist pfutsch. So tönt es aus deutschen Medien. Was ist geschehen? Kaum
zwei Jahre nach Eröffnung des Holocaust-Denkmals in Berlin weisen 393
Betonstelen haarfeine Risse auf. Es sehen sich jene bestätigt, die
schon immer etwas gegen dieses ungewöhnliche Mahnmal hatten, sei es
aus geschmäcklerischen, prinzipiellen oder inhaltlichen Gründen. Aus
Übersee versucht Architekt Peter Eisenman die aufgebrachten Gemüter,
die hämisch feixenden oder Betroffenheit zeigenden, sofortige
Sanierung einklagenden Deutschen zu beruhigen. Die Stelen könnten
zwar nicht ausgetauscht werden, da es keinen Kran gebe, der groß
genug wäre, aber man solle auch nicht dramatisieren: »Es ist ja nicht
so, dass hier alles zerbröselt.«
Fürwahr. Wenn hier etwas bröselt, dann ist es deutscher Verstand.
Prägnanter als diese Risse könnte das Verhältnis der (nichtjüdischen)
Deutschen zu Juden über Jahrhunderte bis hin zum mörderischen Bruch
unterm Hakenkreuz kaum versinnbildlicht werden. Man sollte nicht mit
Kunstharz verschließen und Farbe übertünchen, was wahr ist.
Betonfachleute mögen die Dramatik chemischer Vorgänge und
physikalischer Folgen beurteilen. Aber die Risse der Vergangenheit
sind untilgbar. Das Mahnmal ist nun so vollendet, wie es ehrlicher
nicht hätte sein können.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Neues Deutschland
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Telefon: 030/293 90 715


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