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Wer nicht hören will muss fühlen: Aktionsbündnis ruft zu massenhaftem Vattenfall-Ausstieg auf

Geschrieben am 24-06-2007

Berlin (ots) - Nach dem erneuten Antrag auf Laufzeitverlängerung
für das Atomkraftwerk Brunsbüttel fordert die Initiative
"Atomausstieg-selber-machen" Vattenfall-Kunden auf, die in den
vergangenen Wochen eingesetzte Fluchtbewegung weg vom schwedischen
Atom- und Braunkohlekonzern hin zu Ökostromunternehmen zu verstärken.

Berlin, 24. Juni 2007: Eine Woche vor dem Stichtag für kräftige
Strompreiserhöhungen provoziert der Vattenfall-Konzern seine Kunden
schon wieder: Mit einem weiteren Antrag auf Laufzeit-Verlängerung des
über 30 Jahre alten Atomkraftwerks Brunsbüttel will der Konzern das
im Atomkonsens vereinbarte Aus für einen der unsichersten Reaktoren
in Deutschland doch noch verhindern. Die am Wochenende bekannt
gewordene, beantragte Übertragung von 15 Mrd. Kilowattstunden vom AKW
Krümmel auf das AKW Brunsbüttel würde erneut den Sinn der
Übertragungsregel im Atomausstiegsgesetz ad absurdum führen. Die
sieht die Möglichkeit vor, Stromkontingente von alten und unsicheren
Kraftwerken auf neuere, möglicherweise weniger risikoreiche zu
übertragen, um so die Gefahr eines schweren Unfalls insgesamt zu
verringern. Vattenfall Europe verlangt jetzt genau das Gegenteil: Ein
Reaktor (Inbetriebnahme 1977), bei dem nach einer
Sicherheitsüberprüfung vor genau sechs (!) Jahren nach dem
Eingeständnis der schleswig-holsteinischen Atomaufsicht "hunderte
offener Punkte" festgestellt und bis heute nicht behoben wurden, soll
länger laufen als im Atomgesetz vorgesehen. Ein anderer, jüngerer
Reaktor (Krümmel, Inbetriebnahme 1983) soll dagegen früher vom Netz.

"Dieser Antrag ist eine Provokation. Vattenfall Europe nimmt für
mögliche Sonderprofite durch den Weiterbetrieb abgeschriebener
Altreaktoren eine Gefährdung der Sicherheit der Bevölkerung
Norddeutschlands und weit darüber hinaus in Kauf", erklärte das
Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen" und erinnerte daran, dass
Vattenfall vor nicht einmal einem Jahr im schwedischen Forsmark
verantwortlich war für den schwersten Unfall in einem europäischen
Atomkraftwerk seit Tschernobyl.

Unter der Parole "Wer nicht hören will, muss fühlen" fordert das
Bündnis aus Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und
Anti-Atomkraft-Initiativen Vattenfall-Kunden auf, jetzt die in den
vergangenen Wochen begonnene Fluchtbewegung weg vom schwedischen
Atom- und Braunkohlkonzern hin zu Ökostromunternehmen zu verstärken.

"Hierzulande ist niemand gezwungen, Atomstrom zu kaufen", heißt es
in der Erklärung des Aktionsbündnisses weiter. "Machen Sie Atomstrom
zu einer immer schwerer verkäuflichen Ware. Machen Sie es wie immer
mehr Vattenfall Kunden in jüngster Zeit - wechseln Sie noch heute zu
Ökostrom-Versorgern, die Elektrizität ausschließlich aus den
erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasser und Biomasse und
hocheffizienter Energieumwandlung bereitstellen. Sie werden sehen: Es
kostet sie fünf Minuten und immer weniger Geld, weil die
Ökostrom-Unternehmen ihre Preise stabil halten."

Atomausstieg beginnt mit Vattenfall-Ausstieg!

_______________________________________________________
Das Aktionsbündnis "Atomausstieg-selber-machen" hat sich im Herbst
2006 zusammengeschlossen, nachdem die Atomkonzerne Eon, RWE,
Vattenfall und EnBW die von ihnen oder ihren Vorgängerunternehmen
selbst unterzeichnete Vereinbarung über den Atomausstieg faktisch
aufgekündigt hatten und für den Weiterbetrieb ausgerechnet der
ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland kämpfen.

Teilnehmer und Unterstützer im Aktionsbündnis "Atomausstieg selber
machen": Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH, Koordination), Bund für
Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Greenpeace
Deutschland e.V., Internationale Ärzte für die Verhütung des
Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), ROBIN WOOD
e.V., NaturFreunde Deutschlands e.V., Bund der Energieverbraucher
e.V., Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), Forum
Umwelt und Entwicklung, GRÜNE LIGA e.V., Jugendbündnis
Zukunftsenergie, Mütter gegen Atomkraft e.V., Naturschutzbund
Deutschland e.V. (NABU), urgewald, WWF Deutschland, X-tausendmal
quer, Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR), Arbeitskreis Leben nach
Tschernobyl/Langgöns.

Mehr Informationen zum Stromwechsel innerhalb von fünf Minuten
finden Sie im Internet unter: www.atomausstieg-selber-machen.de und
unter der kostenfreien Ökostrom-Hotline: 0800 762 68 52 (werktags
9:00 - 17:00)

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax: 030 258986-19, Tel. Mobil:
0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Thorben Becker, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Am
Köllnischen Park 1, 10179 Berlin; Tel.: 030 27586-421, Fax: 030
27586-440, Mobil: 0171-6065225


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