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Wiesbadener Kurier: Kommentar zu G8-Gipfel/Klima

Geschrieben am 01-06-2007

Wiesbaden (ots) - So widersinnig es klingt: George Bushs Einlenken
beim Klimaschutz könnte das Scheitern des G-8-Gipfels in dieser
Schlüsselfrage besiegeln. Mit der Initiative für eine neue
Gesprächsreihe der größten Umweltverschmutzer hat der US-Präsident
seine äußerste Kompromisslinie formuliert. Und die wird nicht den
Wünschen der Europäer gerecht, bietet jedoch sehr wohl anderen
Gipfelteilnehmern wie Russland, Japan und Kanada die Chance auf eine
gesichtswahrende Vertagung von verbindlichen Klimazielen.
Der amerikanische Plan erkennt zwar, ein Jahrzehnt nach Kyoto, den
Handlungsdruck angesichts der Erderwärmung endlich an, schließt auch
feste Verpflichtungen am Ende umfangreicher Konsulationen etwa mit
Indien und China nicht aus. Vor allem jedoch zielt Bushs scheinbarer
Schritt nach vorn auf Zeitgewinn. Nicht zufällig nennt er Ende 2008
als frühesten Zeitpunkt für ein konkretes Abkommen: dann scheidet er
aus dem Amt. Echte Bewegung der USA in der Klimafrage ist, wenn
überhaupt, wohl erst unter Bushs Nachfolger zu erwarten. Für den
Präsidenten geht es jetzt darum, beim Gipfel nicht als oberster
Klimakiller im Abseits zu stehen. Zu diesem Zweck ist ihm eine Art
klimatische Vorneverteidigung eingefallen.
Angela Merkel hat unter solchen Umständen kaum noch die Chance, eine
Mehrheit im Kollegenkreis für ihre ehrgeizigeren Ziele zur
Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstosses zu finden. Entweder sie
akzeptiert einen faulen Kompromiss oder muss das Scheitern erklären.
Der ganze Mega-Zirkus in Heiligendamm ist vermutlich nicht nur in
diesem Punkt schlicht für die Katz.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64428
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Wiesbadener Kurier
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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