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Rheinische Post: Die Morde von Malatya

Geschrieben am 18-04-2007

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Die Türkei steht innenpolitisch vor sehr schwierigen Zeiten. Deren
sich abzeichnende politische Beben werden außenpolitisch Konsequenzen
haben, vor allem auf den Wunsch, der EU beizutreten. Der türkische
Staatspräsident Ahmed Necdet Sezer hatte vor Tagen vor der
islamistischen Gefahr in seinem Land gewarnt. Das Staatsoberhaupt
einer Republik, die die Trennung von Staat und Religion 1923
vollzogen hat, warnt vor Kräften, die die Türkei von innen und außen
bedrohen und in eine islamische Republik umwandeln wollen. Genau dies
wird von der Armee, die sich als Hüterin der Verfassung sieht, mit
abwehrbereitem Argwohn beobachtet.
Die Morde von Malatya geben dem Staatspräsidenten in seiner Analyse
Recht. Ein christlicher Verlag wird überfallen, Menschen - darunter
ein Deutscher - werden brutal hingerichtet, weil sie im Dienst einer
anderen Religion stehen. Der Hinweis, die Täter seien verblendete
Nationalisten, erklärt gar nichts. Er legt im Gegenteil die
Grundschwäche der türkischen Politik frei. Sie hat es versäumt oder
wollte es gar nicht, die Europa verkörpernden Werte als Chance zu
vermitteln. Sie darf diese nicht als die türkische Identität
bedrohende Gefahr verleumden und damit Nationalisten stärken. Wer
nach Europa will, der muss mit vom Christentum durchdrungenen Ländern
leben können - oder abseits bleiben.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Telefon: (0211) 505-2303


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