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Saarbrücker Zeitung: Stromkonzerne planen weit mehr Kohlekraftwerke als bisher bekannt - Bundesnetzagentur listet 45 Projekte auf - Klimaziele gefährdet

Geschrieben am 22-03-2007

Berlin / Saarbrücken (ots) - Die deutschen Stromkonzerne wollen in
den nächsten Jahren weit mehr Kohlekraftwerke bauen, als bisher
bekannt. Geplant sind nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung"
(Freitagausgabe) insgesamt 45 Projekte, die zusammen eine Leistung
von 44 000 Megawatt haben. Dies geht aus einer Anfang März erstellten
und als vertraulich eingestuften Liste der Bundesnetzagentur hervor.
Laut dem Papier, das der "Saarbrücker Zeitung" vorliegt, wollen die
Konzerne 39 neue Kraftwerke auf Steinkohlebasis errichten. Sie haben
zusammen eine Leistung von 39 670 Megawatt und können im
Volllastbetrieb 203 Terrawattstunden (Milliarden Kilowattstunden)
Strom pro Jahr liefern. Allein 15 der Anlagen sollen in
Nordrhein-Westfalen entstehen. Hinzu kommen sechs
Braunkohlekraftwerke mit 4 025 Megawatt Leistung und einer Strommenge
von 29 Terrawattstunden. Von den Braunkohlekraftwerken sind zwei als
CO2-frei konzipiert. Die produzierte Strommenge aus Kohle steigt
gegenüber dem heutigen Stand nach dieser Planung um 50 Prozent,
selbst wenn alle Altanlagen stillgelegt sind. Bisher waren nur 26
neue Kraftwerksprojekte auf Kohlebasis öffentlich bekannt.

Allein die neuen Kohlekraftwerke kämen im Vollbetrieb auf rund 170
Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, mehr als ein Drittel des Ausstoßes,
den die EU Deutschland insgesamt, inklusive der Altanlagen und der
Industrie, heute genehmigt. Wenn die neuen Anlagen in Betrieb gehen -
für die meisten ist dafür der Zeitraum 2010 bis 2015 genannt - werden
die Vorgaben voraussichtlich noch strenger sein. Die Kohleverstromung
würde damit einen Großteil des Emissionshandels blockieren.

Erdgaskraftwerke sind bei den Konzernen weniger beliebt. Hier sind
der Bundesnetzagentur nur 22 Anmeldungen bekannt, zumeist von
Stadtwerken und kleineren Betreibern. Gaskraftwerke stoßen nur halb
so viel Kohlendioxid aus wie Steinkohlekraftwerke und nur ein Drittel
der Braunkohle. Kohle ist als Rohstoff viel billiger und die
Verstromung lukrativer. Wenn alle geplanten neuen Kohlekraftwerke ans
Netz gegangen sein sollten, wird der deutsche CO2-Ausstoß nach
Berechnungen von Experten vorübergehend sogar wieder über dem des
Jahres 1990 liegen, dem Vergleichswert des Kyoto-Protokolls,
berichtet die "Saarbrücker Zeitung".

Originaltext: Saarbrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57706
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57706.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


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