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Neues Deutschland: Türkei und der Mord an Hrant Dinks

Geschrieben am 21-01-2007

Berlin (ots) - Premier Erdogan nannte den Mord eine »Gewehrkugel,
die auf die Demokratie abgefeuert wurde« und beglückwünschte »im
Namen des Landes und der Nation« seine Sicherheitsorgane zum
schnellen Fahndungserfolg. Das ist mehr als scheinheilig. Natürlich
ist der türkische Staat im strafrechtlichen Sinne nicht direkt
verantwortlich zu machen für Hrant Dinks gewaltsamen Tod. Aber der
nun festgenommene Tatverdächtige auch nicht. Zum einen ist er als
Minderjähriger wohl auch in der Türkei nicht voll schuldfähig. Zum
zweiten stellt sich eben nicht nur die Frage nach der persönlichen
Vorwerfbarkeit, der sittlichen und geistigen Reife dieses Jungen,
sondern der Gesellschaft als solche.
Wie kann der Attentäter das Unrecht einsehen, wenn es an der
Einsicht in seinem Umfeld fehlt? Wenn der Staat selbst Kritiker
brutal verfolgt, ein offizielles und öffentliches Schuldbekenntnis
für den Völkermord an den Armeniern 1915/17 verweigert und am
archaischen, universelle Menschenrechte verhöhnenden
Strafrechtsparagrafen »Beleidigung des Türkentums« festhält. Nach
diesem wurde nicht nur Dink im vergangenen Jahr »rechtskräftig«
verurteilt, er traf zuvor schon viele, darunter den
Literaturnobelpreisträger Orhan Parmuk.
Hoffen lässt, dass viele Bürger am Bosporus in Einsicht und
Erkenntnis reifer sind als ihr Staat. Sie bekundeten in Istanbul und
Ankara Abscheu für Tat und Täter.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
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