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Westdeutsche Zeitung: NRW-SPD = von Frank Uferkamp

Geschrieben am 21-01-2007

Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische SPD hat wieder eine
Hoffnung, und ihr Name ist Hannelore Kraft. Mit ihrer beeindruckenden
Bewerbungsrede zur Landesparteivorsitzenden hat sie zumindest für
einen Nachmittag die Genossen-Depressionen vertrieben. Die Rückkehr
zur Macht schien für die Delegierten plötzlich nicht mehr wie ein
unrealistischer Traum, sondern durchaus machbar. Kraft hat die
emotionale Leerstelle besetzt, die in der Landespartei im Grunde seit
dem Abgang von Johannes Rau existierte.

Das darf man getrost eine Überraschung nennen. Kraft galt zuvor zu
Recht als politisches Talent, aber als eines aus der Generation, der
ideologiefreier Pragmatismus über alles geht. In der Bochumer
Jahrhunderhalle hat sie jedoch glaubwürdig die Tradition der SPD
betont, sich hinter die Werte der Arbeitnehmerbewegung gestellt und
sie mit den Anforderungen der Moderne verbunden. Sie hat die Seele
der Partei getroffen. Das haben Wolfgang Clement und Peer Steinbrück
nie geschafft. Und bei Kraft liegt die Macht nun wieder in einer
Hand: Die letzten SPD-Ministerpräsidenten hatten alle keinen großen
Rückhalt in der Partei, teilweise auch nicht in der Landtagsfraktion.
Kraft ist nun da, wo Jürgen Rüttgers vor sieben Jahren seinen Angriff
auf die rote Bastion begonnen hat. Auch er vereinte die
Chefpositionen in Partei und Fraktion.

Man darf gespannt sein, ob der Auftritt in der Jahrhunderthalle
ein Strohfeuer war oder ob die neue Nummer 1 der NRW-SPD es
tatsächlich leisten kann, aus dem Schwung von Bochum eine
nachhaltige, programmatisch schlüssige Größe zu werden. Jürgen
Rüttgers hat seit gestern eine Herausforderin, die er ernst nehmen
muss. Der Weg zur Macht ist für Kraft weit und steinig. Doch
zumindest der Start ist ihr glänzend geglückt.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
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Telefon: 0211/ 8382-2526
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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