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Der Tagesspiegel: "Ungleichgewicht in deutscher Debatte über Guantanamo"

Geschrieben am 25-03-2006

Berlin (ots) - Berlin - Der neue Menschenrechtsbeauftragte der
Bundesregierung, Günter Nooke (CDU), beobachtet "ein Ungleichgewicht
in der deutschen Debatte über Guantanamo". Es störe ihn, sagte Nooke
dem "Tagesspiegel am Sonntag", "wenn sich Kommentatoren mehr darüber
empören, dass Verdächtige durch die USA schlecht untergebracht sind
und keine Rechtsgarantien genießen, als darüber, dass in anderen
Ländern Menschen umgebracht werden, die aber gerade nicht im Zentrum
der Aufmerksamkeit stehen." Er wolle sich "als
Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung nicht von der
veröffentlichten Meinung treiben lassen", so Nooke. Es sei "absurd,
wenn wir durch unsere öffentliche Diskussion den Eindruck erzeugen,
es würde uns im Hinblick auf menschenrechtliche Standards von den USA
mehr trennen als von Russland. Das entspricht doch nicht den
wirklichen Verhältnissen in beiden Ländern." Es sei ihm wichtig,
"Menschenrechtspolitik wieder zu einem verbindenden Thema mit den USA
zu machen". Die sei "eine lohnende Aufgabe der Europäischen Union,
bei der Deutschland eine wichtige Rolle spielen kann". Zugleich lobte
Nooke die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an dem
US-Gefangenenlager auf Kuba. "Der Fall Guantanamo schadet den USA und
dem Westen selbst am meisten", sagte Nooke. "Es macht unsere
Argumentation nicht sehr glaubwürdig, wenn wir einerseits
Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern beklagen, die westliche
Führungsmacht andererseits ein Gefängnis unterhält, wo Verdächtige
ohne Prozess und Rechtsgarantien festgehalten werden."

Bei Rückfragen wenden Sie Sich bitte an die
Politikredaktion des Tagesspiegels, 030 - 26 009 - 615.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
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