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Skandal um Gifteinleitung in Bayern geht weiter / Greenpeace nimmt Umweltminister Schnappauf in die Verantwortung

Geschrieben am 10-11-2006

München (ots) - Wasserproben aus der mit Chemikalien belasteten
Alz übergeben 20 Greenpeace-Aktivisten heute dem bayerischen
Umweltminister Werner Schnappauf (CSU). Greenpeace fordert den
Minister auf, die Gifteinleitung in den Fluss zu beenden. Gestern
hatte die Umweltorganisation bekannt gemacht, dass der Chemiepark
Werk Gendorf bei Burgkirchen große Mengen von Perfluorierten
Chemikalien (PFT) als Abwasser in die Alz leitet. Sogar im
Trinkwasser der Umgebung wurden Spuren des Stoffes gefunden, der sich
im Körper anreichert und im Verdacht steht, Krebs zu erregen. Das
Unternehmen Dyneon, eine Tochter des US-Chemiekonzerns 3M, hatte
daraufhin bestätigt, in Gendorf mit dieser Chemikalie zu arbeiten.
Dyneon weigert sich aber, aus dem Geschäft mit der
gesundheitsschädlichen Chemikalie auszusteigen - ein Schritt, den 3M
in den den USA bereits im Jahr 2002 vollzogen hat.

"Die Freisetzung des Giftes in die Umwelt muss sofort beendet
werden", sagt Greenpeace-Sprecherin Corinna Hölzel in München. "Der
zuständige bayerische Umweltminister muss nun Lösungen für den Schutz
von Mensch und Umwelt finden." Um die weitere chemische Belastung
des durch ein Naturschutzgebiet fließenden Angelgewässers zu
verhindern, haben die Aktivisten gestern neun Stunden lang das
Abwasser aus der Alz zurück aufs Werksgelände gepumpt. Gegen 18 Uhr
am gestrigen Abend beendete die Polizei die Greenpeace-Aktion. Alle
Aktivisten wurden erkennungsdienstlich erfasst. Nun läuft die
Chemikalie wieder ungehindert in den Fluss.

In einem Gespräch mit Greenpeace behauptete die Firmenleitung, die
Konzentration des PFT bereits erheblich gesenkt zu haben. Dennoch
hatten zwei unabhängigen Labore im Aufrag von Greenpeace die höchsten
PFT-Konzentrationen gefunden, die jemals in einem deutschen Gewässer
gemessen wurden. Greenpeace will heute im Gespräch mit Schnappauf in
Erfahrung bringen, was die Umweltbehörde bisher gegen die Belastung
der Umwelt unternommen hat.

Die chemische Verseuchung der Alz zeigt auch, wie notwendig
strengere rechtliche Regelungen zum Umgang mit gefährlichen
Chemikalien sind. Für die Entsorgung von Chemikalien wie PFT in die
Umwelt fehlen bisher jegliche Grenzwerte. Greenpeace fordert daher
auch die Bundesregierung auf, ihre Blockadehaltung gegen eine
schärfere EU-Chemikalienverordnung aufzugeben. Im Dezember will das
Europäische Parlament das Gesetz REACH (Registrierung, Evaluierung
und Autorisierung von Chemikalien) verabschieden. Krebserregende
Stoffe wie PFT, die sich in der Umwelt und im menschlichen Körper
anreichern, müssen nach Ansicht von Greenpeace zukünftig verboten und
durch sichere Alternativen ersetzt werden.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Corinna Hölzel, Tel. 0171-8787 833
oder Pressesprecherin Simone Miller Tel. 0171-870 6647.
Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376.
Internet: www.greenpeace.de., www.einkaufsnetz.org.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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