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Der Tagesspiegel: SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: "Der Gesundheitsfonds ist überflüssig"

Geschrieben am 07-09-2006

Berlin (ots) - Nach der Verschiebung der Gesundheitsreform hat der
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach sich dafür ausgesprochen,
auf den Gesundheitsfonds zu verzichten. "Wir sollten die Zeit nutzen,
noch einmal gründlich nachzudenken, ob wir den Gesundheitsfonds
wirklich brauchen. Ich halte ihn für überflüssig", sagte Lauterbach
im Interview mit dem Tagesspiegel (Freitag-Ausgabe). Er könne sich
"kaum etwas Komplizierteres" vorstellen als den Gesundheitsfonds.
"Der heutige Beitragseinzug funktioniert doch. Wir brauchen weniger
Kassen, keinen Fonds", sagte Lauterbach.

Der SPD-Gesundheitsexperte prognostizierte steigende Beitragsätze.
"Durch den Fonds werden die Beitragssätze stärker steigen, als das im
heutigen System notwendig ist", sagte Lauterbach. Er rechne mit einem
einheitlichen Beitragssatz von mindestens 15,5 Prozent im Jahr 2008.
Das liege daran, dass etwa die billigen Betriebskrankenkassen aus dem
Fonds für ihre Versicherten mehr Geld bekommen würden, als sie für
deren Krankheiten ausgeben müssten. Das Geld würden sie nutzen, um
gesunde und gut verdienende Versicherte anzuwerben. Viele AOKen, vor
allem in den neuen Ländern, würden mit dem Geld nicht auskommen. Sie
müssten daher einen Zusatzbeitrag oder eine Kopfpauschale von ihren
Versicherten erheben.

Lauterbach kritisierte: "Für die Kassen wird es attraktiver, nur
noch Einkommensstarke zu versichern, weil nur die genügend Geld
haben, um einen Zusatzbeitrag aufzubringen." Er fürchte, dass sich
dadurch auch die Versorgung chronisch Kranker verschlechtere.
Schließlich seien es häufiger Menschen mit geringem Einkommen, die
chronisch krank seien. Lauterbach äußerte die Befürchtung, dass der
Teil der Ausgaben, den die Versicherten alleine über Kopfpauschale
oder Zusatzbeitragzahlen müssen, auf Dauer steigen werde. "Das ist
ungerecht und trifft die Schwachen", sagte er.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
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Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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