 Rheinische Post: Fleischkontrolle: Von NRW lernen! - Von GERHARD VOOGT
Geschrieben am 06-09-2006 |
Düsseldorf (ots) - NRW-Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg
(CDU) wollte sich heute eigentlich am Niederrhein über den
Hochwasserschutz informieren. Dann kam der Gammelfleisch-Skandal
dazwischen - Uhlenberg wurde kurzfristig zur Krisensitzung nach
Berlin gerufen. Obwohl kaum Zeit zur Vorbereitung war, hat der
NRW-Minister einen Maßnahmenkatalog im Gepäck, den er den
Länderkollegen und dem obersten Verbraucherschützer, Bundesminister
Horst Seehofer (CSU), vorstellen will.
Ein Coup - in zweierlei Hinsicht. Dass Uhlenberg mal eben ein
Aktionspapier aus dem Hut zaubert, zeigt, wie gut NRW bereits heute
im Vergleich zu anderen Bundesländern in der Lebensmittelüberwachung
aufgestellt ist. Sicher, das Netz der Fahnder muss noch enger werden.
Das forciert Uhlenberg - und bietet den anderen Ländern an, das
Konzept bei ihm abzuschreiben.
Gleichzeitig nimmt der Westfale dem Angriff von Seehofer die
Wucht. Der macht Ländern die Zuständigkeit für die
Lebensmittelüberwachung streitig - sie seien überfordert. Wirklich
wahr? Das Beispiel NRW zeigt doch, dass effiziente Kontrollen auch
ohne Anleitung aus Berlin funktionieren. Der Zank über
Zuständigkeiten hilft den Verbrauchern kaum weiter. Die wollen
einfach nur unbesorgt ins Schnitzel beißen können.
Originaltext: Rheinische Post
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