(Registrieren)

Deutscher Behindertenrat begrüßt UN-Konvention für behinderte Menschen

Geschrieben am 29-08-2006

Berlin (ots) - Brigitte Setzer-Pathe, Vorsitzende des Sprecherrats
des Deutschen Behindertenrats (DBR), erklärt zur Verabschiedung der
UN- Menschenrechtskonvention für die Rechte behinderter Menschen in
New York:

Der DBR bewertet die Verabschiedung der UN-Konvention für die
Rechte behinderter Menschen als Meilenstein der internationalen
Behindertenpolitik.
Die Konvention wird die Vertragsstaaten verpflichten, eine andere
Denkweise im Umgang mit Belangen behinderter Menschen zu entwickeln:
Vorurteile gegenüber behinderten Menschen müssen bekämpft werden
sowie Gesetze und Sitten, die behinderte Menschen benachteiligen,
beseitigt werden. Die Konvention erkennt das Recht behinderter
Menschen auf eine umfassende Teilhabe in allen Lebensbereichen an.
Hierzu gehören das Recht auf ein unabhängiges Leben sowie das Ende
erzwungener Institutionalisierung, das gleiche Recht auf eine eigene
Familie, das Recht auf Beschäftigung, das Recht auf einen angemessen
Lebensstandard und sozialen Schutz, gleicher Zugang zu Bildung, das
gleiche Recht auf Teilhabe am öffentlichen und kulturellen Leben
sowie Schutz vor Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch. Es ist besonders
erfreulich, dass es gelungen ist, in der Konvention eine
Verpflichtung der Vertragsstaaten zur Beseitigung der mehrfachen
Diskriminierung behinderter Frauen und Mädchen zu verankern.

Der DBR ist zufrieden mit der Lösung, die bei der Definition von
Behinderung gefunden wurde. Durch sie wird grundsätzlich keine
Behinderung vom Schutz der Konvention ausgeschlossen.

Ein Wermutstropfen ist aus Sicht des DBR jedoch der Kompromiss,
der bei Artikel 12, der gleichen Anerkennung vor dem Gesetz, gefunden
wurde: Eine Fußnote kann dazu führen, dass Millionen von behinderten
Menschen im chinesischen, russischen oder arabischen Sprachraum das
gleiche Recht, rechtlich wirksam zu handeln, versagt bleibt. Die
Bundesregierung ist aufgerufen, mit darauf hinzuwirken, dass diese
Fußnote bis zur Verabschiedung der Konvention durch die
UN-Generalversammlung wieder gestrichen wird.

Der DBR erkennt die positive Rolle der Bundesregierung bei den
Verhandlungen an, insbesondere des Bundesministeriums für Arbeit und
Soziales, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend, des Auswärtigen Amtes sowie des ehemaligen und der neuen
Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
sowie die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Organisationen
behinderter Menschen.

Der Deutsche Behindertenrat (DBR) repräsentiert rund 100
Behindertenverbände und Selbsthilfegruppen. Die
Mitgliedsorganisationen des DBR vertreten mehr als 2,5 Millionen
Betroffene in Deutschland. Der DBR versteht sich als
verbandsübergreifendes Aktionsbündnis behinderter und chronisch
kranker Menschen.

V.i.S.d.P. Dorothee Winden

Originaltext: Deutscher Behindertenrat (DBR)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43665
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43665.rss2

Deutscher Behindertenrat (DBR)
Sekretariat:
Sozialverband Deutschland (SoVD)
Bundesverband
Stralauer Straße 63
10179 Berlin
Telefon: 030/72 62 22 120
Telefax: 030/72 62 22 328

Pressestelle:
Tel. 030/72 62 22 123
Internet: www.deutscher-behindertenrat.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

27564

weitere Artikel:
  • Stifterverband unterstützt High-Tech-Strategie der Bundesregierung / Oetker: "Deutschland bekommt Innovationspolitik aus einem Guss" - Schulterschluss von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Essen (ots) - "Eine Innovationspolitik aus einem Guss, die das Neben-, Gegen- und Durcheinander der Bundesressorts in der Technologiepolitik beendet, war überfällig", sagte Stifterverbandspräsident Arend Oetker. Erstmals bündele eine Bundesregierung die Forschungs- und Technologiepolitik aller Ministerien in einer "recht überzeugenden Gesamtstrategie", so Oetker, "damit wird eine alte Forderung des Stifterverbandes eingelöst." Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft setzt große Hoffnungen in die High-Tech-Strategie der Bundesregierung. mehr...

  • Singhammer: Moderne Familienpolitik braucht Wertfundament Berlin (ots) - Zur aktuellen Diskussion um die Grundsätze moderner Familienpolitik erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB: Moderne Familienpolitik heißt Wahlfreiheit für unterschiedliche Lebensentwürfe, jedoch nicht Beliebigkeit und Relativismus in ihren Grundsätzen. Es bleibt dabei: Wir sind gegen die gesetzliche Gleichstellung anderer Lebensgemeinschaften. Ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ist daher klar abzulehnen. Das Privileg des Grundgesetzes muss für mehr...

  • Gehb: Missbrauch durch Scheinvaterschaften wird endlich ein Riegel vorgeschoben Berlin (ots) - Zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Anfechtung von Scheinvaterschaften, den das Bundeskabinett heute verabschiedet hat, erklärt der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Mit dem heute vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetz zur Anfechtung von Scheinvaterschaften wird eine Forderung aufgegriffen, die die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bereits im Jahre 2004 erhoben hatte (Antrag "Scheinvaterschaften wirksam bekämpfen" - BT-Drs. 15/4028). In den 80er und 90er Jahren wurden Aufenthalts- mehr...

  • Reiche/Aigner: Hightech-Strategie bringt Durchbruch in der Innovationspolitik Berlin (ots) - Zur Vorlage der Hightech-Strategie erklären die stellv. Vorsitzende, Katherina Reiche MdB und die forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ilse Aigner MdB: Mit der Hightech-Strategie wird ein neues Kapitel in der Innovationspolitik aufgeschlagen. Mit ihr liegen eine nüchterne Stärken/Schwächen-Analyse, Maßnahmen für die Entwicklung der entscheidenden Zukunftsfelder und Schlüsseltechnologien sowie ein konkreter zeitlicher Umsetzungsplan vor. Die Hightech-Strategie ist Ausdruck neuen Regierens mehr...

  • Fromme: Herbert Hupka - Unruhiges Gewissen und Versöhner im deutsch-polnischen Verhältnis Berlin (ots) - Anlässlich des heute bekanntgewordenen Todes von Dr. Herbert Hupka (gest. 24. August 2006), langjähriger Abgeordneter des Deutschen Bundestages und einer der verdienstvollsten Persönlichkeiten im Bereich der Vertriebenenarbeit erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Unermüdlich hat sich Herbert Hupka über Jahrzehnte seines 91-jährigen Lebens für die geschichtliche Wahrheit und die Rechte der deutschen Heimatvertriebenen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht