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MdB Wolfgang Gehrcke: Deutscher Kampfeinsatz im Nahen Osten - Bundesregierung hat Parlament und Öffentlichkeit belogen

Geschrieben am 27-08-2006

Berlin (ots) - Zur Charakterisierung des von der Bundesregierung
beabsichtigten Einsatzes deutscher Soldaten im Nahost-Konflikt als
Kampfeinsatz durch Verteidigungsminister Jung (CDU) und zur Forderung
von Vizekanzler Müntefering (SPD) nach einem robusten Mandat erklärt,
der Sprecher der Fraktion DIE LINKE. für internationale Beziehungen
Wolfgang Gehrcke:

Mit ihrem Vorhaben, bis zu 1200 deutsche Soldaten mit einem
robusten Mandat in den Nahen Osten zu entsenden, hat die
Bundesregierung alle Warnungen in den Wind geschlagen. Deutsche
Soldaten im Kampfeinsatz im Nahen Osten: Damit überschreitet die
Bundesregierung die rote Linie, die bisher gegolten hat. Nun ist auch
klar, dass die Bundesregierung und namentlich die Bundeskanzlerin
Parlament und Öffentlichkeit belogen haben, als sie in ihren
bisherigen Informationen einen Kampfeinsatz ausgeschlossen hatten.

Der Einsatz der deutschen Marine zur seeseitigen Überwachung der
Grenze des Libanon ist weder von Libanon angefordert noch mit der
libanesischen Regierung abgestimmt. Man handelt also über den Kopf
des betroffenen Landes hinweg, dessen volle Souveränität, so sagt es
die UN-Resolution 1701, gerade gestärkt werden soll.

Alle deutschen Schritte werden im Kontext der historischen
Verantwortung unseres Landes gegenüber Israel gesehen und bewertet.
Gerade erst hat Deutschland die Lieferung und Teilfinanzierung von
zwei weiteren zum Einsatz von Atomwaffen fähigen U-Booten an Israel
zugesagt. Nun soll ausgerechnet die deutsche Marine Waffenlieferungen
an die Hisbollah mit militärischer Gewalt unterbinden. Deutlicher
kann man nicht machen, dass Deutschland nicht den Anforderungen der
internationale Friedenstruppe der Vereinten Nationen genügt, die
entsprechend dem Kapitel VI der UN-Charta zur Neutralität gegenüber
den Konfliktparteien verpflichtet ist. Einmal abgesehen von dem
politischen Wahnsinn, Angriffswaffen in die Region zu liefern - mit
diesem Kampfeinsatz setzt Deutschland praktisch alle politischen
Möglichkeiten aufs Spiel, sich für eine Friedenslösung im Nahen Osten
einzusetzen.

DIE LINKE. lehnt die Entsendung deutscher Soldaten in den Nahen
Osten ab und wird im Bundestag darum kämpfen, dass dieser Einsatz
keine Mehrheit erhält. Stattdessen hat sie vorgeschlagen, deutsche
Initiativen für eine politische Lösung des Nahostkonfliktes zu
ergreifen, beispielsweise eine Konferenz für Sicherheit und
Zusammenarbeit im Nahen Osten, die in Berlin stattfinden könnte.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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