(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Dank an die Spekulanten Zum Rettungspaket der EU-Staaten

Geschrieben am 10-05-2010

Cottbus (ots) - Danke an die Spekulanten. Sie haben die Schwächen
von Euroland schonungslos offen gelegt. Bei den Hellenen haben sie
getestet, wie weit die Gemeinschaft gehen würde. Sie haben gemerkt:
Die haben Angst. Dann waren da noch Portugal, Spanien, Irland,
Italien. Die Spekulation erklomm die nächste Stufe. Und jetzt setzten
auch die Staaten alles ein, um die Attacke abzuwehren. 750 Milliarden
Euro Garantie, 125 Milliarden davon aus Deutschland. Mit dieser
gewaltigen Summe stehen wir im Zweifel gerade für die Staatsanleihen
unserer Nachbarländer. Und damit für das Gesamtsystem Euro, von dem
besonders wir als Exportnation leben. Die Spekulanten entlarven
nebenbei die Lüge, dass auf diesem Kontinent der eine nicht für den
anderen haften muss. Dies ist nicht nur ein Haus Europa, dies ist
auch ein Haushalt Europa. Danke an die Spekulanten, dass sie die
EU-Politiker gezwungen haben, gemeinsam in den Spiegel zu sehen. Sie
dachten, sie wären unangreifbar. Aber einige von ihnen sind in
Wirklichkeit nur überschuldete Schwächlinge. Volkswirtschaften mit
viel Verbrauch und wenig Substanz, international so wenig
konkurrenzfähig wie einst die DDR. Andere, auch Deutschland, sind
zwar ökonomisch stark, sitzen aber ebenfalls auf einem Schuldenberg.
Und sie alle überaltern. Sie alle müssen sich mächtig anstrengen, vor
allem in der Bildung. Das ist die Agenda. Danke an die Spekulanten,
dass sie die Politik so herausfordern. Wer hat das Sagen: Zocker,
Börsencomputer, Wett-Geschäfte oder die Völker? Jetzt reden die
EU-Regierenden schon wie die Marxisten. Vom "Primat der Politik" und
davon, dass sie diese wild gewordenen Finanzmärkte an die Kette legen
wollen. Jetzt haben sie es begriffen. Wenn es also gut läuft, dann
hat die Euro-Krise zwei Folgen: Das Leben auf Pump hört langsam auf.
Und den Finanzjongleuren wird das Handwerk gelegt; die Geldhaie
müssen einen Teil ihrer Beute wieder ausspucken. Beides sollten für
alle Abgeordneten des Bundestages die Mindest-Voraussetzungen sein,
um den neuen Bürgschaften zuzustimmen. Denn hier geht es um fünf
Prozent unseres Wohlstandes, die mit einem Schlag verloren sein
können. Also muss die Regierung sicherstellen, dass sich so etwas
nicht wiederholen kann. Und zwar nicht mit Worten, sondern mit Taten,
mit konkreten Gesetzen und europäischen sowie internationalen
Verabredungen. Denn, Spekulanten, Ihr habt euer Konto überzogen.
Danke, es reicht!

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

267715

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Den Horizont erweitern Senioren drängen an die Hochschulen der Lausitz Cottbus (ots) - Nach dem Arbeitsleben kommt eine gemächliche Ruhephase mit Langeweile und Leere im Kopf? Für viele Senioren gilt schon lange: von wegen! Immer mehr von ihnen haben sich in den vergangenen Jahren an den Lausitzer Hochschulen angemeldet und lauschen Vorlesungen oder bringen in Kursen ihr Wissen auf den neuesten Stand. Eine Entwicklung, die sehr zu begrüßen und deren Wirkung nicht zu unterschätzen ist - gerade im Hinblick auf die gestiegene Lebenserwartung und die zunehmende körperliche Fitness im Alter. Wenn sich dazu noch mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ende einer Geisterfahrt Merkel kippt weitere Steuersenkungen Cottbus (ots) - Nachdem die schwarz-gelbe Koalition fast sieben Monate beharrlich die haushaltspolitischen Realitäten ignoriert hat, ist ihr nun aufgefallen, dass weitere Steuersenkungen nicht zu finanzieren sind. Glückwunsch zum Erkenntnisgewinn. Aber erst musste Nordrhein-Westfalen für Union und FDP verloren gehen, die milliardenschwere Euro-Krise ins Kontor schlagen, der Bundesetat im Schuldenloch versinken und der eigene Ruf ruiniert werden. Was für eine Bilanz. So viel politische Geisterfahrt war schon lange nicht mehr. Jürgen Rüttgers mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Steuern / Steuersenkungen Osnabrück (ots) - Schade drum Lange her, dass die Steuern in Deutschland derart sanken, dass der Normalbürger davon etwas bemerkt hätte. Einer Krise bedurfte es gar nicht, um das zu verhindern. Politischer Unwille reichte. Wenn überhaupt, verringerte sich zwar die Steuerlast, aber andere Abgaben stiegen. Der finanzielle Effekt war gleich null, der psychologische sogar negativ. Wer Steuern senken wollte, so lernte der Bürger, war nicht seriös. Entweder wurde überhaupt nichts draus, oder aber sie wurden wie von Schwarz-Rot erhöht statt mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Euro Osnabrück (ots) - Mit allen Bannern Von den Eidgenossen heißt es bei Diebold Schilling, um Bern zu retten, seien sie im Juni 1476 "mit allen Bannern" und "mit ganzer Macht" dem Herzog von Burgund entgegengetreten. Das war schicksalhaft für den Zusammenhalt jenes Bundes von Stadt- und Bauernrepubliken, aus dem später die Schweiz entstand. Ähnliches erlebt Europa im Mai 2010. Seine Einigung und seine gemeinsame Währung hängen nicht minder schicksalhaft an der Bereitschaft, die Spekulation gegen einzelne Länder geschlossen und mit ganzer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Piraterie Osnabrück (ots) - Hurra, wir sinken Es klingt so unfassbar wie ein Kapitän, der fröhlich ruft: Hurra, wir sinken! Doch die Soldaten im Anti-Piraten-Einsatz der EU und der NATO am Horn von Afrika dürfen Piraten nicht festnehmen, selbst wenn sie beim Kapern erwischt werden. Sie müssen von der deutschen Marine in die Freiheit der Meere entlassen werden, weil sich kein Richter finden lässt, der die Kriminellen verurteilen darf. Dass die Außenminister der 27 EU-Staaten diese Nachsicht nun langsam etwas seltsam finden, könnte der erste mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht