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Rheinische Post: Die Zeit nach "New Labour"

Geschrieben am 06-05-2010

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Die Briten haben ein neues Unterhaus gewählt, und schon lange
nicht mehr war ein Urnengang auf der Insel so spannend. Bis zuletzt
sagten die Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Labour und
Konservativen voraus sowie überraschend starke Werte für die sonst
gerne als politisch belanglos belächelten Liberaldemokraten. Dahinter
steckte die Unentschlossenheit der Wähler, man könnte aber auch
sagen: ihre Verdrossenheit. Denn um das Ansehen der Politik steht es
auch in Großbritannien nicht zum Besten. Trotz der sehr
durchwachsenen Regierungsbilanz von Labour-Premier Gordon Brown und
nach 13 Jahren Labour-Herrschaft wollte keine eindeutige
Wechsel-Dynamik zugunsten der Tories aufkommen. Vor allem wohl, weil
auch deren Chef David Cameron eine überzeugende Antwort auf die Frage
schuldig blieb, wie er das Land aus der tiefen ökonomischen Krise
führen will. Aber das Misstrauen geht noch tiefer. Seit dem Skandal
um das schamlose Spesenrittertum zahlreicher Abgeordneter ist das
bereits sehr geringe Vertrauen vieler Briten in die Fähigkeit ihrer
Volksvertreter endgültig verschwunden. Eine traurige Bilanz am Ende
einer Ära, die 1997 mit dem Wahlsieg von Tony Blair und "New Labour"
begonnen hatte. Damals herrschte euphorische Aufbruchstimmung auf der
Insel. Gestern ging es nur um das geringere Übel.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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