(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Acht Jahre Haft für Karlheinz Schreiber Ein hartes Urteil RALF MÜLLER, MÜNCHEN

Geschrieben am 05-05-2010

Bielefeld (ots) - Acht Jahre Gefängnis hat das Landgericht
Augsburg wegen der Hinterziehung von 7,3 Millionen Euro an Steuern in
den Jahren 1988 bis 1993 gegen den Schmiergeldjongleur Karlheinz
Schreiber verhängt. Man solle nicht sagen können, die Kleinen hänge
man und die Großen lasse man laufen, sagte der Gerichtsvorsitzende
bei der Urteilsverkündung.  Schreiber hat die bayerische und speziell
Augsburger Justiz mehr als eineinhalb Jahrzehnte genervt, an der Nase
herumgeführt und reichlich Kapazitäten gebunden. Vor Gericht wollte
Schreiber sein Verwirr- und Verzögerungsspiel fortsetzen, doch die
Justiz ließ sich darauf nicht ein. Die Taktik, irgendwelche womöglich
auch noch verstorbenen ausländischen Politiker zu
Schmiergeldempfängern zu machen, deren Konto er, Schreiber, nur
treuhänderisch verwaltet habe, verfing nicht. Auch die Medien waren
enttäuscht von dem stets redseligen, aber wenig konkreten
Strauß-Freund: Seiner Ankündigung, im Falle eines Prozesses
politische Bomben platzen zu lassen, folgten nicht einmal
Knallfrösche.  Die Richter münzten die andauernde Uneinsichtigkeit
des Angeklagten in fehlende Milderungsgründe um. Ob für die
Hinterziehung eines Betrags von 7,3 Millionen Euro an Steuern acht
Jahre Gefängnis angemessen sind, bleibt zweifelhaft. Immerhin wurde
das Hinterziehen höherer Beträge schon sehr viel milder bestraft. Das
letzte Wort dürfte hier deshalb wohl der Bundesgerichtshof haben.  

Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

266845

weitere Artikel:
  • WDR: Bundestagspräsident Lammert überprüft auch Parteienfinanzierung der NRW-SPD Köln/Düsseldorf (ots) - Bundestagspräsident Lammert überprüft jetzt auch das Finanzgebaren der nordrhein-westfälischen SPD. Das bestätigte am Nachmittag ein Sprecher des Bundestages dem WDR. Die NRW-SPD soll Einnahmen einer ihr nahestehenden Wählerinitiative wie Parteispenden behandelt und dafür einen Zuschuss aus Steuergeldern erhalten haben. Den Vorwurf, die Gelder der Initiative tauchten nicht in ihrem Rechenschaftsbericht auf, bestreiten die Sozialdemokraten. Die NRW-CDU wird bereits seit zehn Tagen von der Bundestagsverwaltung mehr...

  • Neue Presse Hannover: Kommentar zu Griechenland Hannover (ots) - Es geht um Steuern, Wohlstand und nun auch Menschenleben. Die Wut über das Sparpaket in Griechenland eskalierte gestern in rücksichtsloser Gewalt. Die Toten markieren einen Höhepunkt in der Auseinandersetzung über die Schuldenkrise. Der Schock, der sich danach breitmachte, wird hoffentlich die Rückkehr zur Vernunft einläuten und die Erkenntnis fördern, dass ein Ausweg aus der Krise nur gemeinsam gefunden werden kann. Dabei sind die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung hart. Zehntausende Demonstranten machten friedlich mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Die griechische Tragödie Schockstarre BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Europa steht am Scheideweg. Treffender hätte Angela Merkel die Situation Griechenlands, der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro nicht formulieren können. Doch ausgerechnet an diesem Punkt der Entscheidung herrscht weitgehend Ratlosigkeit, welche Richtung einzuschlagen ist. Das Kartenmaterial ist veraltet, und die um Auskunft befragten Kundigen weisen in verschiedenste Richtungen. In Griechenland herrschen Wut und Trauer. Wütend sind die Griechen vornehmlich auf jene, die den Staatsbankrott befördert haben. mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Griechenland Rostock (ots) - Die Proteste in Griechenland entwickeln eine Eigendynamik, die um die Stabilität des Landes und seine Demokratie fürchten lassen. Mag auch bei einem Großteil der Griechen die Einsicht reifen, dass man über Jahre hinweg auf zu großem Fuß - weil weitgehend auf Pump - gelebt hat und nun Einschnitte nötig sind. Eine nicht unerhebliche Minderheit aber setzt auf Widerstand und verteidigt verbissen Besitzstände. Mancher tut das auch mit brutaler Gewalt. Wenn es nicht gelingt, die Proteste wieder in ruhigere Bahnen zu steuern, mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zum Schreiber-Urteil Rostock (ots) - Nach zehnjährigem Tauziehen ging der Prozess gegen Ex-Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber recht rasch über die Bühne: von der Anklagebank schnurstracks in den Knast. Acht Jahre sind ein hartes und angemessenes Urteil. Es gibt keine mildernden Umstände für den 76-Jährigen, weil dieser nicht einmal in Ansätzen zu einem Geständnis oder zu einer Rückzahlung des hinterzogenen Steuergeldes bereit war. Schreibers Taktik, durch konsequentes Schweigen die Anklage ins Wanken zu bringen, ging nicht auf. Die Beweisführung durch das Gericht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht