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Rheinische Post: Die Schreiber-Story

Geschrieben am 05-05-2010

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:

Nach dem Urteil dankte der Angeklagte dem Publikum fürs Kommen, so
wie es Schauspieler nach der Vorstellung machen. Für Karl-Heinz
Schreiber war der Prozess in Augsburg offenbar Teil eines einzigen
großen Schmierentheaters mit ihm, dem millionenschweren
Waffenlobbyisten, als Hauptakteur. Er ging an seine Rolle heran, als
könne ihm keiner etwas, überzog die Politik mit Drohungen, Vorwürfen
und Gerüchten und wollte vor Gericht neue Bomben zünden. Es wurden
Rohrkrepierer. Die von Schreiber mit ausgelöste CDU-Spendenaffäre
Ende der 90er Jahre hat Opfer gefordert, zu Verurteilungen geführt
und die Partei tief stürzen lassen. Doch das war vorgestern.
Schreibers großmäulige Art verdrängte schon lange alle Hoffnung, die
letzten Fragen zum Kohl'schen System klären zu können. Der Mann der
großen Summen verstand sich nicht aufs kleine Einmaleins. Zehn Jahre
kämpfte Schreiber gegen seine Auslieferung, wurde jetzt zu acht
Jahren wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Allein mit dem sichtbar
abgezweigten Geld hätte er seine Steuerschuld begleichen und damit
ein milderes Urteil erreichen können, wäre längst ein freier Mann.
Nun aber dauert das Tauziehen um Strafe und Sühne an. Eine
Schreiber-Story bis zuletzt.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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