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Lausitzer Rundschau: Bund und Industrie setzen auf Elektroautos

Geschrieben am 03-05-2010

Cottbus (ots) - Die Welt macht sich auf in die
elektromobile Zukunft und Deutschland vorne mit, nachdem es
anfangs den Start verschlafen hatte. Man sollte sich allerdings
nichts vormachen: So revolutionär ist das Auto nicht, das da nun
entwickelt wird. Eigentlich ist es bloß die Fortsetzung des gewohnten
Individualverkehrs mit einem anderen Motor. Es ist ein Auto, das das
Problem der Ölknappheit beantworten kann, und - sofern der Strom aus
erneuerbaren Energien kommt - zum Teil auch das des Klimawandels.
Aber es ist kein neues Konzept von Mobilität, sondern das Gleiche in
Grün. Ein Auto ist gegenwärtig eine einem einzelnen Besitzer
gehörende, sehr komplexe und sehr teure Kiste, die die Aufgabe hat,
diesen Besitzer von A nach B zu bringen - meist nur ihn allein. Dafür
ist es 1,0 bis 2,5Tonnen schwer, selbst wenn der Besitzer nur
50Kilogramm wiegt, und benötigt zu seiner Herstellung
entsprechend viel Material und Energie. Alles, um zu mehr als
90Prozent seiner Zeit ungenutzt herumzustehen, dabei aber
viel Wert und Fläche verbrauchend. Ansonsten fährt es im Durchschnitt
30Kilometer pro Tag, ein Diesel 50Kilometer. Das Auto
ist aber noch mehr. Es ist auch ein individueller Ausdruck seines
Halters, eine Art Außenform seines Ich und Bühne seiner Eitelkeit. Am
Ende geht es um Lifestyle. Beim E-Auto mit seinen vielen
Möglichkeiten, zusätzlichen Schnickschnack einzubauen, wahrscheinlich
noch mehr als heute. Dieses Autokonzept entspricht den Interessen der
Hersteller und ebenso der Konsumenten. Und dieses Konzept bleibt nach
derzeitiger Planung auch beim E-Auto der Kern der Dinge. Bloß: So
wird das E-Auto nie und nimmer die Mobilitätsbedürfnisse von bald
neun Milliarden Menschen auf dem Planeten erfüllen können. Die
Ressourcen der Erde werden das nicht hergeben. Wo heute die
Ölknappheit zu neuen Wegen zwingt, wird es schon übermorgen die
Knappheit an seltenen Metallen und Legierungen für die Batterien
sein. Das alles soll kein Einwand dagegen sein, dass der Staat der
neuen Technik mit Forschungsmillionen und Koordinierungsanstrengungen
aus den Kinderschuhen hilft. Denn hierbei geht es auch um
Arbeitsplätze, die, wenn nicht hier, dann woanders entstehen. Aber
die Bundesregierung sollte auch nicht so tun, als befahre sie mit dem
E-Mobil einen Königsweg. Eher ist es eine neue Sackgasse. Sie sollte
deshalb auch an Alternativen forschen und diese ebenso fördern. Zur
Not auch ohne Beteiligung der Autoindustrie. An Car-Sharing-Modellen
etwa, die sich beim E-Auto mit seinen differenzierten
Abrechnungsmöglichkeiten in Ballungsräumen geradezu anbieten. Oder an
Versuchen, die Straße selbst zum elektrischen Energieträger zu
machen, mit Induktionsschleifen im Pflaster oder an den Rändern,
ähnlich wie bei der Carrera-Bahn. Das mag alles noch nach
Science-Fiction klingen, aber dass Millionen Mammutbatterien in den
Kofferräumen von Millionen einzelner Vehikel die Zukunft sein sollen,
das ist nun doch zu fantasielos.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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