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Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Die Wirtschaft und der Profifußball Staat vor privat LOTHAR SCHMALEN

Geschrieben am 30-04-2010

Bielefeld (ots) - In Gelsenkirchen pumpt der städtische
Energie-Dienstleister GEW einen zweistelligen Millionen-Betrag in den
FC Schalke 04. In Aachen übernimmt die Stadt eine Bürgschaft über 5,5
Millionen für das neugebaute Stadion, um dem Zweitligisten TSV
Alemannia zu helfen. Und jetzt soll die Stadt Bielefeld 6 Millionen
Euro bereit stellen, um den DSC Arminia vor dem finanziellen Aus zu
retten. Die Nachrichten darüber, dass der millionenschwere
Profifußball Steuergelder zum Überleben braucht, reißen nicht ab.
Ausgerechnet die gebeutelten Kommunen, denen das Wasser bis zum Hals
steht, sollen das Geld aufbringen, das in den Kassen der Profiklubs
fehlt. Geld, das oftmals vor allem deshalb fehlt, weil die
Klub-Manager schwere Fehler begangen haben. Beispiel Arminia: Eine
viel zu teure neue Haupttribüne und eine offenbar völlig
unrealistische Saisonplanung nach dem Abstieg aus der höchsten
Spielklasse haben ein immer größer werdendes Loch in die
Arminia-Kasse gerissen. Gerade am Beispiel Arminias wird wieder
einmal deutlich, dass auf die Privatwirtschaft eben nicht immer
Verlass ist. Großen Ankündigungen, Millionen in den ostwestfälischen
Profifußball zu stecken, folgten eben doch nur kleine Taten. Von der
Bedeutung des Fußball-Klubs Arminia für das Image der Region war die
Rede, vom Standortfaktor Profifußball, der sogar materiellen Wert für
den Erfolg von Unternehmen und damit auch für Arbeitsplätze in der
Region habe. Die Wirtschaft in Ostwestfalen habe deshalb ein
handfestes Interesse daran, Profifußball auf Bundesliga-Niveau in
Ostwestfalen zu erhalten. Und das Ende vom Lied? Bei der Rettung des
angeschlagenen Zweitligisten Arminia Bielefeld trägt die Hauptlast
nicht die Privatwirtschaft. Wieder einmal muss die öffentliche Hand,
der Steuerzahler, einspringen. Gerade mal 3 Millionen Euro haben die
Unternehmer, die sonst so gerne fordern, der Staat möge sich bitte
nicht in alles einmischen, zusammengekratzt - eine Summe, über die
die Herren der Deutschen Fußballliga (sie haben über die
Lizenzvergabe an Arminia zu entscheiden) wahrscheinlich nur müde
lächeln können. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die
Unternehmen, die zu den drei Millionen Euro ihr (zum Teil
beträchtliches) Scherflein beigetragen haben, haben durchaus erkannt,
dass sie, wenn sie den Standortfaktor Spitzenfußball in Ostwestfalen
behalten wollen, auch Geld dafür auf den Tisch legen müssen. Nur - es
ist, schlicht gesagt, zu wenig. Irgendwie erinnert das alles an die
Bankenkrise, auch wenn es dabei natürlich um ganz andere Dimensionen
ging. Immer wenn es ernst wird, muss die öffentliche Hand
einspringen. Und so wird wohl auch im Fall Arminia Bielefeld die
öffentliche Hand ihre Pflicht erfüllen müssen. Denn niemand will den
Klub ernsthaft vor die Wand fahren lassen. Die Folgen (eine
Stadion-Ruine in Bielefeld, der Ausfall von Forderungen vieler
Gläubiger) wären wohl noch schlimmer als die jetzt offenbar
notwendige Millionenspritze aus dem Bielefelder Stadtsäckel.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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