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NRZ: Kommentar zum 1. Mai

Geschrieben am 30-04-2010

Essen (ots) - "Heraus zum 1. Mai!" In diesem der Ruf der Arbeiter
liegt viel Stolz. Denn sie sind, gemeinsam mit Handwerkern und
Mittelstand, die wahren Leistungsträger unserer Gesellschaft.
Wohlstand und eine gute Zukunft sind ohne sie nicht zu
bewerkstelligen. Doch von oben bis unten werden die Arbeiter
ausgerechnet heute verhöhnt. Verbrecherische Spekulanten spucken auf
die Ehre der Leistungsträger, ebenso wie die brandschanzenden Mobs in
Berlin. Respekt vor der Leistung der arbeitenden Bevölkerung, ist dem
außer Kontrolle geratenen Finanzmarkt fremd. Längst geht es nicht
mehr um die bessere Zukunft, für die man schuftet und rackert. Die
Angst um den Arbeitsplatz ist das beherrschende Thema der
Maikundgebungen. Die Zukunft der Arbeit liegt gar nicht mehr in der
Verfügung politischer Parteien, sondern ist Spielball gewissenloser
Börsenzocker. Früher galt noch das Motto: Ehrliches Geld für ehrliche
Arbeit. Doch selbst wenn man zu den Glücklichen zählt, die einen Job
haben, gibt kein "ehrliches Geld" mehr. Es ist vergiftet von der
grenzenlosen Gier der Spekulanten. Geld gehört eigentlich nicht der
Bank oder dem Staat, sondern demjenigen, der es erarbeitet hat. Im
globalen Wirrwarr zählt der Mensch nicht. Der drohende Staatsbankrott
Griechenlands ist vermutlich der Beginn einer neuen weltweiten
Wirtschaftskrise, die ehrliche Arbeit ebenso entwertet wie eine
Währung. Somit ist der Hauch eines Aufschwungs, den wir in den
letzten Monaten verspüren konnten doch nur ein letzter Seufzer. Durch
die Krise hindurch führt nur der Weg der Wahrheit. Da er unbequem und
mit Stolpersteinen gepflastert ist, weicht die Bundeskanzlerin ihm
aus. Sie laviert und taktiert, aber sie regiert nicht. Schnelle
Entscheidungen sind gefragt, wenn ein finanzieller Flächenbrand in
Südeuropa verhindert werden soll. In dieser Situation braucht man
Macher; Angela Merkel aber bleibt Moderatorin. Ihr Zögern und Zaudern
schadet dem Ansehen der Deutschen in Europa. Zum Glück ist die EU
mehr als eine Währungsunion - sie ist zu einem Freundschaftsbund
gewachsen. Solidarität gehört dazu, ebenso wie der Euro. Damit er
eine stabile Säule des weltweiten Währungsgefüges bleibt, bedarf es
schneller und klarer Worte aus Berlin. Sie lauten: Griechenland
helfen - und dann sparen, sparen, sparen. Es ist eine denkbar
ungünstige Zeit für bittere Medizin. Aber Europa ist wichtiger als
der Wahlkampf in NRW.

Originaltext: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58972
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58972.rss2

Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042607


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