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WAZ: Bundeswehr in Afghanistan - Zerreißprobe - Leitartikel von Dirk Hautkapp

Geschrieben am 20-04-2010

Essen (ots) - Der Befund der Bundesanwaltschaft, bei dem von
Oberst Klein befohlenen Bombenabwurf auf Menschen und Tanklaster habe
der Schaden an Zivilisten in einem vertretbaren Verhältnis zum
militärischen Erfolg gestanden, ist heikel. Er wird die Hemmschwelle
bei Operationen gegen die Taliban in Afghanistan herabsetzen. Der
Punkt, an dem die deutsche Öffentlichkeit am empfänglichsten ist,
wird damit absehbar häufiger erreicht: die Zahl in Mitleidenschaft
gezogener Dorfbewohner, die zu schützen man einst ins geschundene
Land gekommen war. Karlsruhe stellt der politischen und militärischen
Armee-Führung in Berlin keinen Freibrief aus. Aber sie gibt ihr
unmissverständlich mit auf den Weg, dass sich die Bundeswehr einem
rücksichtslosen Gegner nicht zimperlich entgegenstellen muss. Wer
tötet, muss daheim in der Regel nicht den Staatsanwalt fürchten. Auch
wenn Zivilisten sterben. Taliban-Taktik ist es aber, gerade
unschuldige Dorfbewohner als Schutzschilde zu missbrauchen. Selbst
erfahrene Soldaten können im Gefecht oft nicht den Unterschied
ausmachen. Hier zeichnet sich eine dramatische Zuspitzung der Lage
ab. Im Dreieck Armee-Politik-Bevölkerung stehen die Zeichen auf
Zerreißprobe.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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