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Südwest Presse: Kommentar zur Pflege

Geschrieben am 20-08-2006

Ulm (ots) - Die Fakten sind eindeutig: Bis zum Jahr 2050 wird der
Anteil der über 60-Jährigen an der Bevölkerung von derzeit 20 auf 37
Prozent steigen. Das fordert das Pflegesystem heraus. Mit dem Bau
neuer Einrichtungen ist es nicht getan. Erstens weil die Heimpflege
immer noch die teuerste aller Varianten ist. Zweitens weil Betroffene
das nicht wollen. Ältere Menschen wollen so lange wie möglich in
ihrem Umfeld bleiben. Das ist heute so, und daran wird sich auch in
40 Jahren nichts ändern. Da liegt die Idee nahe, Anreize für
Pflegende zu schaffen.
Der Rechtsanspruch auf Pflegezeiten ist ein sinnvoller Schritt. Doch
Sicherheit bietet ein garantiertes Recht auf Rückkehr an den
Arbeitsplatz helfenden Angehörigen nicht.
Wer heute etwa die Erziehungszeit ausschöpft, kann in vielen
Betrieben ein Lied davon singen. Da wird gemobbt und Druck ausgeübt,
die Erziehungszeit entweder so knapp wie möglich zu bemessen oder mit
der Geburt des Kindes gleich auf den Job zu verzichten, weil doch
auch die Vertretung eine Perspektive brauche. Erziehenden wird so
unfairerweise personalpolitische Verantwortung aufgehalst.
Bei einer Pflegezeit wäre es nicht anders. Und wieder träfe es
Frauen, die diesen Dienst in den meisten Fällen tun. So lange sich
nur das Gesetz, nicht aber die Einstellung in den Personalabteilungen
ändert, kann solch eine Reform nicht wirklich greifen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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