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Der Tagesspiegel: Klinikverband: Mehr als 15 Prozent der Krankenhäuser tragen Abschluss für Ärzte nicht mit

Geschrieben am 19-08-2006

Berlin (ots) - Berlin - Als Folge des Tarifabschlusses für
Klinikärzte erwartet der Interessenverband kommunaler Krankenhäuser
(IvKK) eine Austrittswelle aus der Tarifbindung des
Arbeitgeberverbandes. Er rechne mit dem Ausstieg von mehr als 15
Prozent der Kliniken, sagte Verbandschef Hansjörg Hermes dem Berliner
"Tagesspiegel am Sonntag". Gleichzeitig warnte er vor Insellösungen.
Langfristig mache im Gesundheitssystem ein isoliertes Nebeneinander
keinen Sinn.
Der Abschluss sprenge jedoch die Klinikbudgets und werde
"Umschichtungen zu Lasten des übrigen Personals" zur Folge haben,
sagte Hermes. Zudem werde sich die Tendenz zum Verkauf kommunaler
Kliniken verstärken. Privatisierung sei aber kein Allheilmittel.
Wirtschaftlichkeitssteigerung sei auch in öffentlicher Hand möglich
und die Gesundheit "ein öffentliches Gut, das man nicht nur dem
freien Spiel der Kräfte überlassen darf".
Auch die Dienstleistungsgewerkschaft "Verdi", die ihren eigenen
Tarifvertrag für die Krankenhäuser noch in der vergangenen Woche
modifiziert hatte, kritisierte den Abschluss. Kliniken seien "nicht
mit Unternehmen vergleichbar, wo es Gewinne zu verteilen gibt", sagte
Verdi-Sprecher Harald Reutter dem "Tagesspiegel am Sonntag". Mit
Gehaltssteigerungen von bis zu elf Prozent für Ärzte sei man an die
"Grenze des Machbaren" gegangen. Der Abschluss des Marburger Bundes
habe vor allem besser Verdienende begünstigt. "20 Euro mehr für den
Assistenzarzt, und 150 mehr für den leitenden Oberarzt - das ist eine
klare Sprache." Außerdem sei Krankenhausarbeit eine "Teamleistung",
bei der einzelne Gruppen nicht bevorteilt werden sollten.

Der Drohung des Marburger Bundes, ihre Interessenvertretung auch
auf andere Berufsgruppen im Gesundheitssektor auszuweiten, sehe man
mit "großer Gelassenheit" entgegen, sagte der Sprecher. Die
Attraktivität eines Verbands, der "einerseits von einer
Gesundheitsgewerkschaft fabuliert, andererseits aber alle Nichtärzte
als Kulissenschieber verunglimpft", müsse man nicht fürchten. Auch
der Klinikverband IvKK kritisierte den Marburger Bund. Das
Miteinander in den Krankenhäusern sei durch den Arbeitskampf viel
schwieriger geworden, sagte Verbandschef Hermes. Das aggressive Klima
bereite vielen Geschäftsführern Sorge.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Tel. 030/26009-402 oder -389.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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